Die Idee mit den Hartplastik-Klötzchen bildete das Fundament, auf das einer der grössten Spielzeughersteller der Welt gebaut wurde. Während mehr als sechs Jahrzehnten wuchs die im dänischen Billund beheimatete Lego unaufhörlich und erwirtschaftete hohe Profite. Die Gründerfamilie Kristiansen wurde zu einer der reichsten des Landes; der auch in der Schweiz wohnende Kjeld Kirk Kristiansen wird in der BILANZ-Liste der 300 Reichsten auf 1,5 bis 2 Milliarden Franken geschätzt.

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Erfolg macht blind: In den neunziger Jahren verkam Lego zur Spielwiese für experimentierfreudige Manager. Neben den bewährten Bauklötzchen wurden nun auch Kinderkleider, Star-Wars-Krieger oder Spiderman-Figuren verkauft sowie Freizeitparks betrieben. Die Umsätze explodierten, der Gewinn versiegte. Die erfolgverwöhnte Lego schlitterte in die Krise, die Verluste türmten sich immer höher.

Vor sieben Jahren wurde erstmals mit harter Hand restrukturiert, 1000 Angestellte mussten gehen. Jetzt wird Lego eine weitere Rosskur verschrieben. Letzten Sommer verscherbelte das Management die vier Legoland-Freizeitparks für 375 Millionen Euro. Jüngst gab Lego den Rückzug aus der Schweiz bekannt. Die Werke in Steinhausen und Willisau werden geschlossen respektive die Produktion in Billiglohnländer ausgelagert, 307 Beschäftigte verlieren ihre Stelle. Die Europazentrale mit 15 Leuten muss von Baar nach Billund umziehen. Daneben gehen in Deutschland und Dänemark weitere 200 Stellen verloren.

Dabei geht es der Familienfirma finanziell wieder etwas besser. Im ersten Halbjahr 2005 konnte der Verlust klar abgebaut werden: Während der Umsatz minim auf 2,5 Milliarden dänische Kronen (520 Millionen Franken) stieg, sank der Fehlbetrag um vier Fünftel auf 156 Millionen Kronen. Für das Gesamtjahr erwartet Lego einen Gewinn von etwa 200 Millionen Kronen.