Ein Verhältnis von drei Männern auf eine Frau: So lautet die angestrebte Geschlechterquote beim Management von Novartis Schweiz bis 2005. Noch vor vier Jahren waren nur 14 Prozent der Kaderangehörigen weiblich, was etwa dem Schweizer Durchschnitt entspricht. Inzwischen liegt dieser Wert schon bei 22,3 Prozent.

Die Frauenförderung beim Basler Pharmakonzern ist vorbildlich, aber immer noch eine Ausnahme. Nur gerade 12,8 Prozent der Managerinnen in der Schweiz sagen, sie seien in ihrer Karriere bewusst gefördert worden. 35,2 Prozent dagegen fühlten sich durch ihr Geschlecht benachteiligt. Das zeigt eine Umfrage bei 478 Schweizer Frauen aus sechs Schlüsselbranchen, die das internationale Beratungsunternehmen Dr. Weirauch Consulting im Auftrag der BIlANZ durchgeführt hat.

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Die Umfrage widerlegt auch das gängige Bild, wonach Frauen zu wenig karriereorientiert dächten. 78,2 Prozent der befragten Managerinnen erklärten, sie legten mehr Wert auf die persönliche Karriere als ihre männlichen Kollegen. Aufschlussreich sind zudem die Urteile darüber, wie die Frauen den weiblichen Führungsstil charakterisieren: Knapp 25 Prozent erklärten, Managerinnen dächten langfristiger.

In der Umfrage wurde den weiblichen Führungskräften zudem mehr Kundenorientierung und ein besseres Teamwork attestiert.

Treffen diese Einschätzungen zu, so entgeht stark männerdominierten Firmen wie der Post oder der Swisscom ein beträchtliches Potenzial. Bei diesen beiden ist nur gerade jedes zehnte Kadermitglied weiblich. Aber selbst die Schweizer Ländergesellschaft von Novartis hinkt – trotz Frauenförderung – weit hinter der internationalen Entwicklung her. Bei Novartis auf dem amerikanischen Kontinent zum Beispiel liegt der Frauenanteil im Management bereits bei 36 Prozent. Allerdings hat dieser Trend noch nicht auf die oberste Führungsebene durchgeschlagen: Auch bei Novartis bleibt die Geschäftsleitung ein reines Männergremium. AS