Tee ist ein Wachstumsmarkt. Nach Angaben des Statistikportals Statista wächst das weltweite Geschäft von aktuell gut 40 Milliarden Dollar in den nächsten drei Jahren auf gegen 45 Milliarden Dollar.

Davon möchten auch die grossen Konsumgüterfirmen wie Nestlé oder Jacobs Douwe Egberts profitieren. Beide Unternehmen sind zwar mit Kaffee gross geworden: Nestlé mit den globalen Marken Nescafe, Nespresso und Dolce Gusto, Jacobs Douwe Egberts unter anderm mit Tassimo. Aber beide Firmen bieten seit längerem auch Tee in Kapseln an – allerdings mit sehr überschaubarem Erfolg. Im Vergleich zum Welt-Hit Kapsel-Kaffee ist Kapsel-Tee bis heute ein Nischenprodukt.

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Unicaps greift an

Das zu ändern hat sich ein deutsches Startup mit Verbindungen in die Schweiz auf die Fahnen geschrieben: Unicaps mit Sitz in Frankfurt an der Oder. Unter der Marke «My Tea Cup» bietet das 2016 gegründete Unternehmen Tee-Kapseln an, die mit Nespresso- und Dolce-Gusto-Maschinen kompatibel sind.

Firmengründer und Chef Dirk Tillmann kennt die Schweiz bestens. Er war bis Ende 2016 Chef beim Schweizer Unternehmen Tpresso.

Es sollte eigentlich den Erfolg von Nespresso mit Tee duplizieren.Doch das ambitionierte Vorhaben des früheren Nestlé-Mitarbeiter und Nespresso-Erfinders Eric Favre scheiterte. 2014 verkaufte Favre seine Firma an eine Gesellschaft namens T-Investor Holding mit Sitz in Zollikon. Einziger Zeichnender der Firma, die ihre Produkte derzeit ausschliesslich online anbietet, ist der frühere Tpresso-Manager Holger Hahn. Er schied gleichzeitig mit Tillmann bei Tpresso aus.

Dirk Tillmann

Unicaps-Chef Dirk Tillmann: «Unicaps bietet Convenience und Nachhaltigkeit.»

Quelle: ZVG

Bei Galaxus und Coop

Der wenig durchschlagende Erfolg von Tpresse schreckt Tillmann allerdings nicht – im Gegenteil. Unicaps ist es bereits gelungen, in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ein Vertriebsnetz zu etablieren. Seine Kapseln sind etwa im Migros-Online-Warenhaus Galaxus und bei Coop erhältlich. Und kürzlich hat sie der deutsche Drogeriemarkt dm ins Sortiment aufgenommen.

Tillmann hat aber Grösseres vor. Spätestens 2020 will er in den wachstumsstarken US-Markt vordringen. Dazu allerdings muss Unicaps zunächst Kapseln entwickeln, die mit dem System des amerikanischen Marktführers Keurig kompatibel sind. 2020 will Unicaps rund 20 Millionen Euro umsetzen.

Unicaps respektive die Schweizer Vertriebsgesellschaft «My Tea Cup AG» mit Sitz in Horgen ZH versprechen mit ihren Kapseln den Konsumenten Qualitäts-Tee in 40 Sekunden. «Der Zielkunde von Tpresso ist der Tee-Kenner. Unicaps hingegen bietet ein Produkt für Kunden, die eine Kombination aus Nachhaltigkeit und Convenience wünschen», sagt Tillmann. Die Unicaps-Kapseln lassen sich mit dem Hauskompost – zusammen mit anderen Küchenabfällen – entsorgen. Das ist ein Novum im Kapsel-Markt.

Nespresso-Erfinder Eric Favre findet den Unicaps-Tee gut

Übrigens, Kapsel-Übervater Favre hat den Tee von Unicaps degustiert – und für gut befunden. Er sagt: «Eine Tee-Kapsel, die kompatibel mit dem System Nespresso ist und zudem aus biologisch abbaubarem Material, ist ein nicht zu negierender Vorteil für die Entwicklung des Tees in Europa