Die italienische Grossbank Unicredit setzt bei ihrem Werben um die Commerzbank auf das Entgegenkommen einer neuen Bundesregierung. «Ohne die Unterstützung einer so wichtigen Institution wie der Bundesregierung wird es schwer», sagte Unicredit-Chef Andrea Orcel der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

Die bisherige Bundesregierung unter dem amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz hatte auf die Pläne des italienischen Geldhauses ablehnend reagiert und sich für eine weitere Unabhängigkeit der Commerzbank ausgesprochen. «Ich würde doch erwarten, dass wir unsere Sicht der Dinge darstellen können», sagte Orcel dem Blatt weiter. «Ich hoffe auf den Sommer. Insgesamt sollten wir spätestens Ende des Jahres, wissen, woran wir sind», fügte er hinzu.

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Orcel bekräftigte dem Blatt zufolge das andauernde Interesse an der Commerzbank, sagte aber auch in Bezug auf die Ablehnung durch die Regierung: «Wenn das zu keiner Änderung führt, könnten wir uns auch wieder zurückziehen.»

Die Mailänder hatten im Dezember erklärt, sie kontrollierten inzwischen etwa 28 Prozent der Commerzbank-Anteilsscheine, davon hielten sie rund 9,5 Prozent der Aktien direkt. Auf weitere 18,5 Prozent habe sich Unicredit Zugriff durch Derivate gesichert. Die Commerzbank hat kühl auf die Avancen reagiert. 

(reuters/dob)