Lose Schrauben an mehreren 737 Max 9 der US-Fluggesellschaft United Airlines verschärfen die Krise beim Hersteller Boeing nach dem jüngsten Zwischenfall mit dem Pannenflugzeug. United habe inzwischen bei zehn Flugzeugen lose Schrauben entdeckt, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Zahl der betroffenen Maschinen könne noch steigen. Über den Fund hatte zuerst die Branchenwebsite «The Air Current» berichtet. «Das ändert alles, weil es jetzt ein Flottenproblem ist. Es ist ein Problem der Qualitätskontrolle», sagte der US-Flugsicherheitsexperte John Cox. Die Ermittler hatten am Sonntag erklärt, es sei noch zu früh, um die Ursache zu bestimmen.

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Zweifel an der Fertigung der 737 Max

Der Vorfall weckt bei Branchenexperten neue Zweifel an der Fertigung der 737 Max. «Es war wirklich wichtig herauszufinden, ob nur dieses eine Flugzeug am Freitagabend betroffen war», sagte Anthony Brickhouse, Flugsicherheitsexperte an der Embry-Riddle Aeronautical University. «Die Tatsache, dass United jetzt mehrere Flugzeuge mit losen Schrauben gefunden hat, bedeutet, dass die Untersuchung ausgeweitet wird.»

Eine Alaska Airlines 737 MAX 9 mit 177 Menschen an Bord musste notlanden, nachdem in 4900 Metern Höhe ein türgrosses Stück der Kabinenwand herausgebrochen war. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängte daraufhin ein Flugverbot für 171 Maschinen der Baureihe. Wann die Flotte wieder in Dienst gestellt wird, ist unklar. Der Aktienkurs von Boeing fiel am Montag um acht Prozent.

Zwei tödliche Abstürze

Nach zwei Abstürzen mit 347 Toten in den Jahren 2018 und 2019 mussten Maschinen des Typs Boeing 737 Max bereits einmal mehr als eineinhalb Jahre lang am Boden bleiben, bis es Nachbesserungen an einem Flugassistenzsystem gab.

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(reuters/gku)