Bücher, CDs, Filme: An Megaseller Amazon kommt in diesen Sparten niemand vorbei. Der weltweit bekannteste Online-Anbieter von Unterhaltungsmedien bringt viele stationäre Läden in eine prekäre Situation. Der mühselige Gang aus dem Haus in einen Laden ist für ein Stück gebundenes Papier in Pappe oder eine glänzende Plastikscheibe nicht mehr nötig. «Man stellt sich die Frage, wofür es Buchläden überhaupt noch braucht und welche Funktionen sie haben», sagt Martina Kühne, Konsumforscherin am Gottlieb Duttweiler Institut. Unterhaltungsmedien wie Bücher, CDs oder Filme müssen von Kunden vor dem Kauf nicht mehr unbedingt angefasst oder genaustens unter die Lupe genommen werden. Ist man nicht ein spezialisierter Laden oder geniesst einen blendenden Ruf, fällt es schwer, gegen die zahlreichen Webanbieter zu bestehen.

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Der Schweizer Marktführer Ex Libris (seit 1999 auch online) macht bereits ein Drittel seines Gesamtumsatzes im Internet. Aus Sicht von Ex-Libris-Chef Daniel Röthlin läuft die Migros-Tochter auch deshalb besser als der Markt, weil sie das Geschäft im Laden und im Web optimal miteinander vernetzt hat. Kunden von Ex Libris können beispielweise eine CD online bestellen und im Laden abholen. Es sind hauptsächlich die getrennten Strukturen für Online und Stationär, weshalb viele Geschäfte der Unterhaltungsmedienbranche zurückbleiben.

Zukünftig gilt für die Buchhändler, sich mit gutem Service von der Konkurrenz abzuheben und das Webgeschäft mit dem Laden um die Ecke möglichst benutzerfreundlich zu verbinden. «Nur mit kombiniertem Online- und Offline-Geschäft können wir gegen Amazon bestehen», sagt Röthlin.