Wer sich im Internet über Jörg Wolle (54) informiert, weiss bald, dass der promovierte Maschinenbauingenieur an der Westsächsischen Hochschule Zwickau als Honorarprofessor für Intercultural Communication im Fachbereich Sprachen wirkt. Der Leser wird auch umgehend auf das deutsche Urheberrecht hingewiesen, rechtsverbindlich selbstverständlich auch für alle «erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten».
Im harten Berufsleben lenkt Wolle als Präsident und CEO das Group Management des Handelsriesen DKSH in Zürich mit fast 22 000 Mitarbeitenden und knapp zehn Milliarden Franken Umsatz weltweit, mit Asien als Schwerpunkt. Im Nebenerwerb sitzt Wolle seit gut einem Jahr im Verwaltungsrat beim Logistikkonzern Kühne + Nagel, er besitzt das Vertrauen des Patrons und Milliardärs Klaus-Michael Kühne (74).
Nun ist der DKSH-Ableger in Australien mit dem Urheberrecht in Clinch geraten. Dort brachte man unter der Marke Euroline einen manuellen Kaffeebrüher in die Verkaufsregale, die dem Bestseller Chambord des dänisch-schweizerischen Küchengeräteherstellers Bodum aus Triengen LU ähnelt. In erster Instanz ging DKSH Australia als Sieger vom Platz. Vor dem Australian Federal Court obsiegte nun Bodum mit zwei zu einer Stimme. «Ein sehr wichtiger Fall für uns», freut sich Jørgen Bodum, Chef der Familienfirma in Triengen, über das Urteil des Bundesgerichts.