Der Messerschmiede Victorinox ist zum ersten Mal offizieller Lieferant von Soldatenmessern für die US-Armee. Das Familienunternehmen aus Ibach SZ erhofft sich, so das Bewusstsein für die Marke in den Vereinigten Staaten zu steigern.
Das US-amerikanische Defense Logistics Agency (DLA) hat das Soldatenmesser von Victorinox in ihre offizielle Bestellliste aufgenommen, wie eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Sie bestätigte damit einen Bericht der «Luzerner Zeitung».
«Grosser Image-Gewinn»
Mitglieder der US-Armee können das von der DLA empfohlene Messer nun bestellen, müssen aber nicht. «Finanziell hält sich der Deal in Grenzen, aber es ist ein grosser Image-Gewinn», sagte Paul Camenzind, Verantwortlicher für die Abteilung Soldatenmesser, gegenüber der Zeitung.
Das Mehrzweckmesser entspricht im Wesentlichen dem Soldatenmesser, das Schweizer Armeemitglieder als persönliche Ausrüstung bekommen und im Handel rund 50 Franken kostet. Die amerikanische Version unterscheide sich lediglich durch die brünierte Oberfläche und darin, dass U.S. darauf steht.
Besseres Bewusstsein für Marke in USA
Wie viele Messer die US-amerikanische Armee seit dem Listing bestellt hat, wollte Camenzind nicht verraten. Noch sei die bestellte Menge aber irrelevant. «Vom Listing zum flächendeckenden Einsatz kann es erfahrungsgemäss lange dauern», sagte Camenzind.
Victorinox prüft ausserdem, ob das Messer in sogenannten Exchange Stores der US-Armee angeboten werden soll. In den Läden, in welchen US-Armeeangehörige teils vergünstigt Alltagsgegenstände einkaufen können, seien bereits die herkömmlichen «Swiss Army Knives» von Victorinox erhältlich.
Das Geschäft mit Soldatenmessern mache nur einen sehr kleinen Anteil ihres Umsatzes aus, wurde Camenzind weiter zitiert: «Das zivile Geschäft ist viel grösser.» Da Tausende Armeeangehörige das Soldatenmesser bestellen können, hofft man in Ibach aber, in den USA das Bewusstsein für die Marke Victorinox zu steigern.
(sda/cfr/mbü)