Die US-Börsenneuling GoPro ist derzeit nicht zu stoppen. Der Kurs der Aktie steigt und steigt. Knapp eine Woche nach dem fulminanten Börsendebüt des Spezialisten für an Sporthelmen montierbare Kameras hat sich der Marktwert des Unternehmens mehr als verdoppelt. Der Geldsegen macht vor allem den Gründer und Chef von GoPro, Nick Woodman, immer reicher. Sein Aktienpaket ist nun einige Milliarden wert.

Der Erfolg der GoPro-Aktie bahnte sich schon früh an. Das Papier wurde zum anvisierten Höchstpreis von 24 Dollar ausgegeben. Der Wert des Unternehmens lag damit bei rund drei Milliarden Dollar. Am ersten Handelstag vergangenen Donnerstag sprang die Aktie auf 31,34 Dollar – ein Plus von rund 30 Prozent. Und so ging es weiter: Bis gestern resultierte jeden Tag ein Plus zwischen 14 und 19 Prozent. Derzeit liegt der Aktienkurs bei 48,90 Dollar. Das ist gegenüber dem Ausgabepreis eine Zunahme von über 100 Prozent.

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Profitables Unternehmen

Mit dem rasanten Kursanstieg ist der Börsenwert von GoPro innert Tagen auf über sechs Milliarden geklettert. Damit ist das Unternehmen teurer bewertet als viele US-Konzerne im US-Aktienindex S&P 500, der die 500 grössten Konzerne des Landes listet. Der Verdacht einer Überbewertung der Aktien liegt daher nahe. Doch einiges spricht derzeit für die Zuversicht der Investoren.

GoPro konnte in den letzten drei Jahren seinen Umsatz jeweils fast verdoppeln, 2013 lag er bei knapp einer Milliarde Dollar. Der Gewinn belief sich auf 61 Millionen Dollar. Trotz des starken Wachstums arbeitet das Unternehmen profitabel – ganz im Gegensatz zu anderen Technologiekonzernen. Das beeindruckt offenbar auch die Investoren. Sie scheinen mit weiterem Wachstum zu rechnen und greifen bei der GoPro-Aktie zu.

«Offensichtliche Euphorie»

Auch Charlie Anderson, Analyst bei der US-Investmentbank Dougherty & Company, ist ein Fan der GoPro-Aktie. Er macht sich wegen des Kursanstiegs keine Sorgen. Zwar seien die Aktionäre von einer «offensichtlichen» Euphorie getrieben, sagte Anderson gegenüber CNN. Doch der Grund für den Anstieg liege wahrscheinlich darin, dass es derzeit nur wenige Aktien-Alternativen gäbe.

Zudem dürfte GoPro auch in den nächsten Quartalen gute Zahlen vorweisen, so der Analyst. Viele Anlegerfonds wollen den Zug nicht verpassen und schaufeln daher den Titel ins Depot. Anderson selbst rechnet damit, dass der Umsatz bei GoPro in diesem Jahr um rund 20 Prozent steigt.  

Gefahr durch Apple und Samsung

Derzeit nimmt GoPro noch eine dominante Marktposition ein. Im Segment der tragbaren, widerstandsfähigen Kameras für den Konsumentengebrauch gibt es für GoPro kaum Konkurrenz. Doch die Gefahr lauert: So könnten beispielsweise der iPhone-Hersteller Apple oder der südkoreanische Technologiegigant Samsung eines Tages wasserdichte und widerstandsfähige Smartphones mit leistungsfähigeren Kameras auf den Markt werfen. Der Börsenhype um GoPro wäre wohl spätestens dann vorbei.

Der noch 48-prozentige Firmenanteil von GoPro-Boss Nick Woodman hat sich seit dem Börsengang von rund 1,2 auf 2,5 Milliarden Dollar gesteigert. Das Wirtschaftsmagazin Forbes schätzt, dass sein gesamtes Vermögen sich unterdessen auf über 3 Milliarden Dollar beläuft.