Der Campus der Columbia-Universität atmet Historie. Auf einem Hügel nordwestlich vom Central Park stehen die Gebäude der 1754 gegründeten Universität, eine Mischung aus griechischen Tempeln und hanseatischen Kontorhäusern. Mit ihrer 250-jährigen Geschichte gehört Columbia zu den ältesten Topuniversitäten der US-Ostküste, der so genannten Ivy League.
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Die Uni geniesst weltweites Renommee: 69 Nobelpreisträger haben hier geforscht und gelehrt. Zu den aktuellen Stars unter den Professoren gehört Joseph Stiglitz. 2001 wurde er für seine Analysen mit asymmetrischen, unvollständigen Daten mit dem Nobelpreis für Ökonomie ausgezeichnet. Zudem ist Columbia für die Journalistenausbildung bekannt. In den USA gilt die Uni als die beste Schule, schliesslich vergibt sie jährlich den Pulitzer-Preis, der nach dem Gründer der journalistischen Fakultät benannt ist.
Die New-Yorker Eliteschmiede bietet beste Bedingungen für Bildungshungrige: Das Angebot umfasst 75 Studienrichtungen. Die Bibliothek gehört mit mehr als 7,5 Millionen Werken zu den grössten des Landes. Hinzu kommt das Betreuungsverhältnis: Auf einen Professor kommen maximal sieben Studenten.
In der Finanzbranche geniesst die Uni einen hervorragenden Ruf. Nicht zuletzt wegen ihrer Nähe zur Wall Street. «Wenn ich meinen Kurs unterrichte, mache ich an einem Tag die Theorie, und am nächsten hole ich einen Manager von Goldman Sachs, damit er es aus seiner Sicht erklärt», sagt Professor Suresh Sundaresan.
Von so viel Praxisnähe profitiert auch die 1916 vom damaligen Präsidenten der Chase Manhattan Bank, A. Barton Hepburn, gegründete Graduate School of Business. In den Ranglisten belegt sie jedes Jahr Spitzenplätze: Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» platzierte den Columbia-MBA letztes Jahr auf Rang zwei, die «Financial Times» auf Platz drei. Auch mit einem ersten Jahresgehalt von umgerechnet 70 000 Euro im Durchschnitt gehören die Absolventen der Business-School zu den Spitzenverdienern des Landes und landen damit im US-Uni-Vergleich regelmässig an dritter Stelle, hinter Harvard und Tuck (Dartmouth). 17 Prozent der Studenten kommen nicht aus den USA.
«New York ist die einzige Stadt der USA, die eine wirklich globale Perspektive bieten kann», sagt Professor Suresh Sundaresan. Vizedekanin Linda Meehan sieht das genauso: Gefragt nach dem Hauptvorteil von Columbia gegenüber anderen Topuniversitäten, antwortet sie nach kurzem Überlegen: «Der Standort New York.»