Die USA prüfen, ob sie europäische Telekommunikations-Unternehmen wie Nokia oder Ericsson finanziell unterstützen sollen. Damit möchten sie den chinesischen Giganten Huawei schwächen, berichtet die «Financial Times» (Paywall); die Zeitung beruft sich dabei auf «two people with knowledge of the situation».
Washington befürchtet, dass der chinesische Konzern im Wettlauf um die nächste Generation von Mobilgeräten zu dominant werden könnte. Nun schlagen Beamte der US-Regierung vor, europäischen Unternehmen wie Nokia oder Ericsson Kredite zu gewähren. Damit sollen den grosszügigen Finanzierungskonditionen, die Huawei seinen Kunden bietet, entgegengewirkt werden.
Dieser Schritt ist Teil eines grösseren Vorstosses der USA zur Finanzierung von Huawei-Konkurrenten in aller Welt. Der chinesische Telekommunikationskonzern wird von den Amerikanern als Sicherheitsrisiko erachtet. Auf der anderen Seite haben sie selber im Bereich der 5G-Kompenenten Huawei wenig entgegenzusetzen. Die US-Regierung zöge es also vor, dass europäische Hersteller mit den Chinesen mithalten können: «Wir haben unsere Überlegenheit bei der Herstellung von Telekommunikationsgeräten vor Jahrzehnten aufgegeben. Jetzt erkennen wir, dass dies aus Gründen der nationalen Sicherheit nicht die beste Wahl gewesen war», sagte ein US-Beamter gegenüber der «Financial Times».
Huawei bald als einzige Alternative für 5G
Doe grösste Sorge ist dabei also, dass Huawei bald nur noch die einzige Option für Unternehmen sei, die ein 5G-Netz installieren möchten. Kürzlich warnte Washington auch Indien, ein 5G-Netz von Huawei zu verwenden.
Laut «Financial Times» verkauft Huawei 28 Prozent der weltweiten Telekommunikations-Ausrüstung. Ericsson und Nokia sind die direkten Konkurrenten. Die nordischen Unternehmen wollten den Plan zur finanziellen Unterstützung durch die USA nicht kommentieren.
(tdr)