Die vor kurzem verkaufte Liechtenstein-Sparte der schlingernden Schweizer Valartis-Gruppe wagt den Neustart zusammen mit einer Uhrenmarke. Dafür ändert sie ihren Namen. «Wir heissen bald nicht mehr Valartis, sondern Corum Bank», sagt Bank-Chef Andreas Insam zur «Handelszeitung». Schliesslich spreche man dieselbe vermögende Klientel an wie die Luxus-Uhrenmarke Corum. Bereits sind gemeinsame Marketingmassnahmen von Corum Watch und Corum Bank geplant.
Der Hongkonger Luxusgüter-Konzern Citychamp Watch & Jewellery um den chinesischen Multimillionär Hon Kwok Lung hat die Liechtensteiner Privatbank vor kurzem für 77,7 Millionen Franken erworben. In der Schweiz gehören dem Chinesen Hon unter anderem die Uhrenmarken Corum und Eterna.
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Die chinesische Citychamp-Gruppe hat derweil Appetit auf mehr Schweizer Beteiligungen. So hat der Immobilienkonzern Citychamp Dartong jüngst am Genfersee das Wellness-Resort «Le Mirador» für 45 MillionenFranken gekauft. Citychamp-Manager Andy Liu sagt: «Wir werden weitere Akquisitionen in der Schweiz tätigen, sowohl mit Watch & Jewellery als auch mit Dartong.»
Liu ist die rechte Hand von Hon Kwok Lung und führt dessen Übersee-Investitionen. Er betont, man wolle das Portfolio weiter diversifizieren. Zugleich sieht Liu branchenübergreifende Synergien, weil die akquirierten Firmen auf eine «vermögende Kundschaft» abzielen würden.
In Nachlassstundung
Die Valartis-Gruppe geriet vergangenes Jahr in einen Liquiditätsengpass, nachdem ihr die eigenen Töchter in Liechtenstein und Österreich Kredite aufgekündigt hatten. In der Folge verkaufte die Gruppe ihre beiden Banken. Im Jahr zuvor hatte Valartis bereits die Bank in der Schweiz abgestossen. Das Unternehmen ist an der Börse kotiert und befindet sich derzeit in Nachlassstundung.
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