Die Verbindung zwischen Credit Suisse und der Rückversicherung Swiss Re geht zurück auf die Geburtsstunde der Schweizer Rück 1863. Die Schweizerische Kreditanstalt gehörte zu den Gründern des Rückversicherungskonzerns. Zum Zeitpunkt der Gründung hielt die Bank 28 Prozent des Kapitals, dann sukzessive weniger. Lange verblieb die Beteiligung der Bank unter der Meldegrenze von fünf Prozent. Startschuss für die Intensivierung der Beziehung war 1992 die Wahl von Ulrich Bremi, einem engen Vertrauten des damaligen CS-Chefs Rainer Gut, zum Swiss-Re-Präsidenten. Die Beziehung wurde durch eine Kreuzbeteiligung auch finanziell gefestigt. Ab 1994 wurde die CS- Holding-Gruppe mit neun Prozent als «bedeutender Aktionär» gemeldet. Sukzessive wurde die Beteiligung ausgebaut. Sie erreichte den Höhepunkt 1997 mit 10,49 Prozent.
Parallel zum Ausbau der Kapitalbetei-ligung wurden auch die personellen Bande enger. Ex-CS-Präsident Gut liess sich 1992 an der Seite von Intimus Bremi, seinerseits Verwaltungsrat der CS Holding, zum Vizepräsidenten wählen. Lukas Mühlemann, Vorgänger von Kielholz als Konzernchef der Swiss Re, blieb nach seiner Wahl zum CEO der CS-Gruppe 1996 noch bis Anfang 2002 VR-Vizepräsident des Versicherers. Kielholz, Nachfolger von Mühlemann an der Swiss-Re-Spitze, ist seit 1999 Verwaltungsrat der Bank und nun auch Präsident.
Das enge Beziehungsnetz erwies sich für die Bank als überaus wichtig. Bei den grossen Schlachten stand die Swiss Re der CS als Verbündete zur Seite. So 1996 bei der Übernahmeattacke von Gut auf die Bankgesellschaft oder 1997 bei der gelungenen Übernahme der Winterthur Versicherungen, an der die Schweizer Rück damals rund fünf Prozent besass.
Aus der Patsche half man sich auch mit Verkäufen. So trat die Bank 1994 der Swiss Re 20 Prozent ihres Derivatehauses Credit Suisse Financial Products (CSFP) ab. Bezahlt hat die Swiss Re zum Teil mit eigenen Aktien. Die Anlegerzeitung «Finanz und Wirtschaft» sprach von einem «Freundschaftspreis». Doch auch für die CS war der Deal vorteilhaft: Der ausserordentliche Erlös von 540 Millionen Franken polierte den mageren Gewinn des Geschäftsjahres 1994 auf.
Nach 1998 wurde die Kapitalverflechtung wieder reduziert. 2002 verkaufte die CS Group die Restbeteiligung von 3,5 Prozent. Der Verkauf spülte erneut rund eine Milliarde Franken in die CS-Kassen.