Mittleres Erdbeben in St. Gallen: Die Raiffeisen übernimmt per 27. Januar 2012 die Notenstein Privatbank AG, in die das Nicht-US-Geschäft der Bank Wegelin & Co. übertragen worden ist.
Der Schritt wird von Wegelin mit dem Steuerstreit mit den USA begründet: «In der Folge der für Wegelin zunehmend bedrohlichen Situation gegenüber den USA haben sich die Verantwortlichen der Bank zu einem radikalen Schritt entschlossen», heisst es in einer Mitteilung.
Wie die «Handelszeitung» Mitte Januar berichtete, expandierte die Bank Wegelin ausserdem übermässig in viele Regionen der Schweiz - ein kostspieliges Unterfangen, das sich offenbar nicht auszahlte.
US-Kunden müssen sich Justiz stellen
Raiffeisen sieht mit dem Erwerb einer klassischen Privatbank eine gute Möglichkeit, im Geschäft mit den vermögenden Kunden Fuss zu fassen und ihre Ertragsquellen langfristig zu diversifizieren.
Mit dieser Übernahme sichert Raiffeisen zugleich 700 Arbeitsplätze in der Schweiz. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma bewilligte die Aufspaltung der Bank Wegelin und die Übernahme des Nicht-US-Geschäfts von Wegelin durch die Raiffeisen Schweiz. Die Bank Wegelin wird nur noch die bestehenden US-Kunden weiterbetreuen. Diese stellen sich der Auseinandersetzung mit den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden.
Wegelin-TV online, Website gelöscht
Der üppige Webauftritt Wegelins wurde bereits gelöscht - dafür steht dort nun ein «Abschiedsbrief». Ganz virtuell verschwunden sind die St. Galler aber noch nicht: Wegelin-TV auf Youtube ist nach wie vor im Angebot.
(awp/chb)