Zu Nestlé-Chef Mark Schneiders Umbauplänen gehört auch der Verkauf der Hautpflegesparte Skin Care. Seit Monaten kursieren Gerüchte über mögliche Käufer. Nun kommt offenbar Bewegung in das Geschäft. Einige der grössten Private-Equity-Firmen haben sich zu Konsortien zusammengeschlossen und stellen Angebote aus. Diese sollen Nestlé sieben Milliarden Dollar einbringen, schreibt die «Financial Times».

Zu den möglichen Käufern gehört ein Konsortium aus Cinven in London, Advent International in Boston und dem staatlichen Fonds GIC in Singapur. Andere, die voraussichtlich mit den Angeboten fortfahren werden, sind die Beteiligungs- und Investmentgesellschaften KKR, Blackstone, EQT Schweden und die Schweizer Partners Group.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Unabhängig davon wird von CVC aus Luxemburg und Carlyle aus Washington D.C. erwartet, dass sie auch Gebote abgeben.

Die Wette hat sich nicht ausgezahlt

Das Skin-Care-Geschäft war für Nestlé eine Diversifikationswette, die sich in den letzten Jahren jedoch als schwierig erwiesen hat. Die Division erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,7 Milliarden Franken und stellt verschreibungspflichtige Produkte, Anti-Falten-Crèmes und andere Produkte für die Gesundheitspflege her.

Ein Private-Equity-Eigentümer würde laut «Financial Times» versuchen, den Umsatz durch Akquisitionen zu steigern – und sich mit unterdurchschnittlichen Geschäftsbereichen befassen, in denen er Kosten senken kann.

Umbau schreitet zügig voran

Nestlé ist seit der Ankunft von Schneider im Jahr 2017, dem ersten externen Leiter seit 1922, aktiver im Abschluss von Deals. Um das schleppende Umsatzwachstum zu steigern und die Rentabilität bis 2020 zu verbessern, will Schneider Sparten abstossen, die Nestlé als «ausserhalb des strategischen Bereichs der Gruppe» erachtet.

Die Anleger reagieren positiv auf die Umbaupläne: Im vergangenen Jahr ist die Aktie um 21 Prozent gestiegen, während der MSCI Europe Index für Konsumgüter um 1,5 Prozent gesunken ist. Dennoch wird Nestlé noch immer von einem aktiven Investor unter Druck gesetzt: Dan Loeb's Third Point besitzt einen Anteil von 1,3 Prozent.

(bsh)