Auf der engeren Interessentenliste für das Geschäft der Credit Suisse Group mit verbrieften Produkten befinden sich informierten Kreisen zufolge die Investmentfirmen Pimco, Sixth Street Partners und eine Gruppe, zu der Centerbridge Partners gehört.
Centerbridge ist dabei, wie zu hören ist, als Co-Asset-Manager für den Rückversicherer Martello Re aktiv. Ob Pimco allein oder als Teil einer Investorengruppe an einem Deal arbeitet, ist unklar. Sixth Street bietet ebenfalls.
Auch BNP Paribas war offenbar interessiert
In weniger als drei Wochen will Credit Suisse ihren Plan zur Konzern-Neuausrichtung vorstellen. Vor diesem Hintergrund seien die Gespräche mit den Interessenten für zumindest Teile des Verbriefungsgeschäfts, das auch unter seinem Kürzel SPG (Securitized Products Group) bekannt ist, inzwischen weiter fortgeschritten.
Auch BNP Paribas und Apollo Global Management hatten Interesse an SPG geäussert, wie Bloomberg erst unlängst berichtet hatte. Das Interesse von BNP habe sich seither jedoch abgekühlt, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Niemand will Stellung nehmen
Das Geschäft mit verbrieften Produkten hat bei der Credit Suisse in der Vergangenheit hohe Gewinne generiert. Es ist aber auch riskant und bindet deshalb in erheblichem Umfang Kapital, das bei einem Verkauf freigesetzt würde. Die Erleichterung bei Kapital und ein möglicher Barerlös könnten dazu beitragen, andere Massnahmen im Rahmen der Neuaufstellung der Credit Suisse zu finanzieren.
Vertreter von Pimco, Sixth Street, Centerbridge, BNP und Credit Suisse lehnten Stellungnahmen ab. Credit Suisse-Hinterlegungsscheine stiegen an der Wall Street am Freitag aufgrund der Nachrichten um mehr als 12 Prozent.
Pimco ist der grösste Fondsmanager der Welt
Der Geschäftsbereich SPG kauft und verkauft Wertpapiere, hinter denen Pools von Hypotheken und anderen Vermögenswerten wie Autokrediten oder Kreditkartenschulden stehen. Die Abteilung bietet auch Finanzierungen für Kunden an, die diese Produkte kaufen wollen. Sie «verbrieft» auch selbst Kredite in deren Namen und verkauft sie gegen eine Gebühr an Investoren weiter.
Die Allianz-Tochter Pimco ist einer der grössten Fondsmanager der Welt. Martello hat sein Geschäft im Januar aufgenommen, hinter dem Rückversicherer stehen unter anderem Massachusetts Mutual Life Insurance und Centerbridge.
Sixth Street hat in diesem Jahr den Chef des Credit Suisse-Geschäfts mit verbrieften Produkten, Michael Dryden, eingestellt, um das Wachstum im Sektor voranzutreiben.
(bloomberg/mbü)