Die deutlichsten Spuren hinterliessen die jüngsten Naturereignisse bei den Rückversicherern. Swiss Re weist für das erste Quartal einen Verlust von 665 Millionen Franken aus – im Vorjahreszeitraum resultierte noch ein Gewinn von 158 Millionen.
Auch Branchenleader Munich Re kündigte einen Verlust an, berichtet aber erst am 9. Mai. Munich-Konzernchef Nikolaus von Bomhard sagte kürzlich in einem Zeitungsinterview, dass die Naturkatastrophen den deutschen Konzern 2,7 Milliarden Euro kosten könnten. Die Nummer drei der Branche, Hannover Rück, konnte sich in der Gewinnzone halten. Allerdings fiel der Überschuss um zwei Drittel auf 52,3 Millionen Euro.
Die Naturkatastrophen in Australien, Neuseeland und Japan schlagen bei Swiss Re mit Kosten von 2,3 Milliarden Dollar zu Buche. Allein die Belastungen durch das verheerende Erdbeben mit anschliessender Tsunamiwelle in Japan schätzt der Schweizer Rückversicherer auf 1,2 Milliarden Dollar, wobei die Atomkatastrophe um den Reaktor in Fukushima, ebenfalls eine Folge des Bebens, den Konzern weitaus weniger kostet als die katastrophenbedingten Schäden an der Infrastruktur Nordost-Japans.
Das Erdbeben im neuseeländischen Christchurch dürfte Swiss Re nach eigenen Angaben rund 800 Millionen Dollar kosten. Die Überschwemmungen in Australien bringen noch einmal 325 Millionen Dollar an Belastungen.
Zurich leidet weniger
Etwas weniger arg trifft es Zurich Financial Services: Die mehrheitlich im Schadengeschäft tätige Zurich-Gruppe musste für das erste Quartal nach einer Belastung von 517 Millionen Dollar einen Gewinneinbruch von 32 Prozent auf 637 Millionen Dollar hinnehmen.
Der deutsche Versicherungsriese Allianz erwartet unter dem Eindruck der Naturkatastrophen einen Gewinn von etwa 900 Millonen Euro, deutlich weniger als die 1,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Ausser den Ereignissen in Japan fordern das Beben in Neuseeland sowie Stürme und Überschwemmungen und der Zyklon Yasi in Australien hohe Millionenbeträge. Immerhin müssen die Versicherer kaum für die Folgen des Atom-Desasters im Reaktor Fukushima bezahlen, denn dort muss für die Schäden letztlich der Staat geradestehen. Für Versicherer gilt der so genannte Nuklearausschluss.
(cms/laf/sda)