Die Bâloise setzt sich für die Zukunft neue Geschäftsziele. Um profitabler zu werden, will die Versicherung an den Kosten schrauben. Dazu gehört auch ein Stellenabbau. Der Versicherer plant, 250 Jobs abzubauen, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht.

Generell will Bâloise die Kostendisziplin erhöhen und ein «nachhaltig ertragreiches Wachstum» in den Zielsegmenten über dem jeweiligen Marktwachstum erreichen. Im Schweizer Heimmarkt sowie in Belgien, Deutschland und Luxemburg möchte das Unternehmen zu den führenden Versicherungen gehören.

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Bâloise möchte profitabler werden

Die neue Ausrichtung bezeichnet die Bâloise als Refokussierungsstrategie. Es sei das Ziel, auf den bestehenden Stärken aufzubauen und die Profitabilität zu erhöhen, heisst es im Communiqué vom Donnerstag.

Die neuen Finanzziele umfassen laut den Angaben eine Eigenkapitalrendite von 12 bis 15 Prozent, eine starke Barmittelgenerierung von über 2 Milliarden in den Jahren 2024 bis 2027 sowie eine höhere Barmittel-Ausschüttungsquote von 80 Prozent oder mehr. Hierzu setzt das Unternehmen auf Effizienzsteigerungs- und Kostenmassnahmen, kontinuierliche Portfolio-Optimierungen und gezieltes Wachstum.

So wird im Neben-Leben-Geschäft in einem durchschnittlichen Zins- und Schadenumfeld weiterhin ein Schaden-Kosten-Satz von 90 Prozent angepeilt, obwohl neue Rechnungslegungsvorschriften diese Kennzahl negativ beeinflussen. Umso klarer der Wert unter der 100-Prozentmarke liegt, desto profitabler ist das operative Geschäft.

Das Leben-Geschäft solle derweil einen nachhaltigen Ebit-Beitrag von mindestens 200 Millionen Franken beisteuern, hiess es weiter. Dieses Ziel galt schon bislang.

Mögliches Aktienrückkaufprogramm im Frühling 2025

Dies alles sei die Grundlage für die Weiterführung einer attraktiven Aktionärspolitik, so das Communiqué. Neben der «verlässlichen Dividendenausschüttung» gebe es neu eine Ausschüttungslogik für Aktienrückkäufe. Konkret werde im nächsten Frühling ein erstes Aktienrückkaufprogramm geprüft.

Die Ziele und das Strategieupdate werden die Investoren kritisch unter die Lupe nehmen. Im Vorfeld wurden Stimmen laut, dass die Bâloise profitabler gemacht werden soll, etwa durch den Verkauf des Deutschland-Geschäfts.

Eine wichtige Rolle im Aktionariat nimmt seit kurzem der aktivistische Investor Cevian mit einer Beteiligung von 9,4 Prozent ein. Und an der Generalversammlung von Ende April hatte zCapital mit dem Antrag, die Stimmrechtsvinkulierung von 2 Prozent aufzuheben, überraschend einen Erfolg gefeiert. Mit diesem Schritt wurden die Aktionärsrechte gestärkt und sogleich hat sich der Druck auf das Management der Bâloise erhöht.

(sda/spi)