Die deutsche Erdgaslieferantin E.ON Ruhrgas verlängert zwei bedeutende Bezugsverträge mit der Schweiz. Die Verträge decken über die Hälfte des Landesverbrauchs ab. Sie werden um je fünf Jahre verlängert, mit einer Option auf weitere fünf Jahre, wie Swissgas-Präsident Philippe Petitpierre Informationen der «Handelszeitung» bestätigt. Swissgas kauft das Schweizer Erdgas kollektiv zu zwei Dritteln für die Regionalversorger ein.

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Günstigere Tarife

Obwohl die Schweiz weniger Erdgas als bisher von E.ON Ruhrgas bezieht, fallen die Tarife neu günstiger aus, wie Eingeweihte versichern – dies trotz der in den letzten Jahren konstant steigenden Preise für fossile Energieträger. Genaueres wird Swissgas voraussichtlich im November bekannt geben. Die Erleichterung in der Branche ist aber noch aus einem anderen Grund gross: Aus Wettbewerbsgründen plant die EU-Kommis- sion nämlich, langfristige Gasverträge abzuschaffen, worüber sie mit der Wirtschaft im Clinch liegt.

Bei den Verhandlungen ging es zum einen um den grössten Einzelvertrag überhaupt, der 2010 fällig wird und 16,6 Mrd kWh umfasst. Zum anderen wurde über den mit 4 Mrd kWh drittgrössten Vertrag verhandelt, der bereits diesen Herbst fällig ist. Dem neuen Vertrag liegen zwei Kontrakte über insgesamt 14 Mrd kWh zugrunde.

Gleicher Verbrauch wie Hamburg

E.ON Ruhrgas ist diversifizierter, als die Schlagzeilen über das von ihr vertriebene russische Erdgas vermuten lassen: Sie liefert einen Gas-Mix, der zu je einem Viertel aus Norwegen, Holland/England, Russland sowie zu 18% aus Deutschland stammt. Neben E.ON steuert Holland am zweitmeisten zum Schweizer Landesbedarf bei. Der hiesige jährliche Absatz von 30 bis 35 Mrd kWh ist europaweit allerdings vergleichsweise klein; Hamburg beispielsweise verbraucht gleich viel, während E.ON 20-mal mehr Erdgas umsetzt. Den hiesigen Landesbedarf an Energie deckt Erdgas zu 12%, was einem Jahresumsatz von ungefähr 1,5 Mrd Fr. entspricht.