Der Verwaltungsrat des Uhren- und Schmuckkonzerns Richemont will keinen Vertreter des aktivistischen Investors Bluebell Capital in das Gremium aufnehmen.
Nach sorgfältiger Abwägung werde den Aktionären empfohlen, an der Generalversammlung vom 7. September gegen die Zuwahl des von Bluebell vorgeschlagenen Kandidaten zu stimmen, heisst es in der am Montag publizierten Einladung.
Als Vertreterin der Inhaber von Aktien der Klasse A soll die unabhängige Wendy Luhabe gewählt werden.
Statutenänderungen wollen Einfluss der Gründerfamilie schmälern
Auch den weiteren Anträgen von Bluebell für Statutenänderungen erteilt der Verwaltungsrat eine Absage. Diese zielen darauf ab, den Einfluss der Gründerfamilie Rupert als Halterin der Aktien der Klasse B zu schmälern.
Francesco Trapani, ehemaliger Chef von Bulgari und Vertrauter von LVMH-Taktgeber Bernard Arnault, greift Richemont und Patron Johann Rupert an. Mehr hier.
Das Aktienkapital von Richemont besteht aus 522 Millionen Namenaktien der Klasse A mit einem Nennwert von 1 Franken sowie 522 Millionen Namenaktien der Klasse B mit einem Nennwert von 0,10 Franken.
Ruperts Familienholding hält die B-Aktienanteile und damit 10 Prozent des gesamten Aktienkapitals. Bei einem Stimmrecht von 1:1 kontrolliert Rupert dadurch rund 50 Prozent der Stimmen.
Wieviel Bluebell an Richemont hält, ist nicht bekannt. Weil es bisher allerdings keine Beteiligungsmeldungen gab, müsste der Anteil unter 3 Prozent liegen.
Johann Ruperts Sohn führt für Richemont die Verhandlungen über den Verkauf von YNAP an Farfetch. Der Deal hat dynastische Bedeutung. Mehr hier.
(SDA/bsc)