Die britische Revolut hat mit ihrer Billig-Kreditkarte innert kürzester Zeit 250 000 Kunden in der Schweiz akquiriert. Was heisst das für Sie als grösstem Schweizer Anbieter?

Max Schönholzer: Die Zahlen von Revolut sind beeindruckend, die Steigerung ist in der Tat gross. Viele Kunden probieren das mal aus und verwenden Revolut im Ausland. Im Inland fühlen sie sich aber mit unseren Karten sicherer.


Der Grund dafür ist einfach: Sie verlangen für Auslands-Transaktionen sehr hohe Gebühren, während Revolut praktisch komplett auf solche verzichtet. Müssen Sie sich da nicht langsam anpassen?

Panik wäre der falsche Ratgeber. Revolut hat trotz allem keinen hohen Marktanteil. Wir sollten nicht gleich überreagieren, sondern das in Ruhe analysieren. Vor zehn Jahren hatten wir eine ähnliche Situation, als die Gratiskarten von Migros und Coop lanciert wurden. Das hatte ebenfalls einen Einfluss auf den Markt, aber am Ende des Tages lief unser Geschäft gut weiter.


Sie verzichten auf preissensible Kunden, um die Margen hoch halten zu können?

Die Margen sind bereits seit Jahren rückläufig, das ist kein neuer Trend. Dies gilt insbesondere für die so genannte Interchange-Fee, also die Umsatzprovisionen, die wir aus dem Handel erhalten.

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