Die beiden Ladenketten Visilab und Fielmann wollen ihre Vormachtstellung in der hiesigen Optikerbranche ausbauen. Gemeinsam kontrollieren sie derzeit deutlich über 40% des Absatzes. In den kommenden Jahren möchten die beiden ihre Marktanteile auf jeweils 30% erhöhen und somit 60% des Marktes dominieren.
Visilab: 23 Prozent Marktanteil
Ihren Zielen sind die beiden grössten Brillenverkäufer letztes Jahr einen Schritt näher gekommen. «2008 konnten wir unseren Umsatz nochmals um 10% auf 188 Mio Fr. steigern», sagt Daniel Mori, Präsident und CEO von Visilab, im Gespräch mit der «Handelszeitung». Damit hat laut Mori die Nummer eins ihren Marktanteil um 1 Prozentpunkt auf 23% verbessert. Der Patron schätzt das Umsatzvolumen der Optikerbranche auf über 800 Mio Fr. (Filialbetriebe und Fachgeschäfte). Den angepeilten Marktanteil von 30% will er bis 2014 erreichen; der Gesamtumsatz soll sich dann auf 250 Mio Fr. belaufen.
Fielmann: 20 Prozent Marktanteil
Auch die Schweizer Niederlassung des deutschen Optiker-Riesen Fielmann konnte wachsen, wie Geschäftsführer Thomas Löhr auf Anfrage erklärt: «Wir haben 2008 einstellig zugelegt, obwohl wir nur eine Neueröffnung verzeichneten.» Bei einem geschätzten Umsatz von 160 Mio Fr. entspricht dies einem Marktanteil von fast 20%.
Hinter Visilab und Fielmann folgen auf den Plätzen drei bis fünf die gleichen Optikerketten wie im Vorjahr (siehe Tabelle). Während McOptik und Berdoz eigene Filialen betreiben, handelt es sich bei Optic 2000 um ein Franchising. Total gibt es in der Schweiz noch rund 1050 Optikerläden. Knapp 800 davon sind unabhängige Fachgeschäfte. Ihre Zahl dürfte aufgrund der zunehmenden Marktdominanz von Visilab und Fielmann weiter zurückgehen.
Für 2009 herrscht unter den Optikern Zuversicht, obwohl dem Detailhandel nur noch ein Wachstum von 1% prognostiziert wird. Vor allem mit Neueröffnungen wollen die Optikerketten ihre Umsätze über diesen Wert steigern. «Langfristig wollen wir auf 40 Filialen kommen», sagt Thomas Löhr. Das Fielmann-Netz hat derzeit 30 Läden; dieses Jahr soll es um mindestens ein Ladengeschäft wachsen.
Das Visilab-Netz umfasst 80 Filialen, darunter 20 Läden der Marke Koch Optik, die Visilab im Jahr 1999 der Warenhauskette Jelmoli abkaufte. Von 2009 bis 2014 will Daniel Mori jährlich vier oder fünf zusätzliche Betriebe eröffnen. Für das angelaufene Jahr sieht es nach fünf neuen Geschäften aus.
NACHGEFRAGT
«Sind die Nummer eins»
Daniel Mori ist Präsident und CEO von Visilab in Meyrin GE.
Wieso glauben die meisten Leute in der Schweiz, dass hierzulande unter den Optikerketten Fielmann die Nummer eins ist?
Daniel Mori: In der Deutschschweiz denken das sehr viele. Das liegt vor allem daran, dass Fielmann seit 30 Jahren Werbespots im deutschen Fernsehen macht, die auch hierzulande zu sehen sind. Deshalb hat Fielmann einen höheren Bekanntheitsgrad, obwohl Visilab seit langem die Nummer eins ist.
Führen Sie das auf den Röstigraben zurück?
Mori: In der Deutschschweiz sind wir erst seit 1994 präsent. In der Romandie gibt es uns seit 1988. Entsprechend kennen uns die Leute in der Westschweiz besser. Eines unserer erklärten Ziele ist es, in der Deutschschweiz bekannter zu werden. Obwohl wir Romands sind, sind wir ein gesamtschweizerisch tätiges Unternehmen.
Wie wollen Sie Ihren Bekanntheitsgrad fördern?
Mori: Wir haben 2008 anlässlich unseres 20-jährigen Bestehens viel Werbung gemacht, auch im TV. Dies wollen wir 2009 fortsetzen. Dabei helfen uns drei prominente Schweizer, die Visilab ihre Gesichter leihen: Lolita Morena, Bernhard Russi und Xenia Tchoumitcheva.
Was unterscheidet Visilab von Fielmann?
Mori: Fielmann betont immer den Preis. Visilab spricht primär vom Service. Das Tempo - die Brillen in 1 Stunde - ist nur ein Aspekt. Ebenso wichtig ist uns der Dienst nach dem Kauf. Wir gewähren eine Garantie von zwei Jahren auf alles.