Volkswagen steckt tief in der Krise. Der deutsche Autogigant hat diese Woche ein drastisches Sparprogramm bekanntgegeben. Mindestens drei VW-Fabriken sollen in Deutschland geschlossen, die übrigen Standorte massiv verkleinert werden. Zehntausende der 120'000 Angestellten in Deutschland sollen ihren Job verlieren. Neues Ungemach droht dem gebeutelten Autobauer zudem in China, wo verschiedene Elektromodelle produziert werden. Die EU hat heute Dienstag Strafzölle von bis zu 35 Prozent für China-Importe beschlossen – obwohl sich Deutschland dagegen ausgesprochen hat.

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In diesem angespannten Klima wird nun auch noch die Schliessung des Audi-Werkes in Brüssel bekannt. Es ist die erste Fabrikschliessung des Volkswagen-Konzerns. Und dürfte nicht die letzte bleiben. 3000 Arbeiter haben in der Fabrik Audis Vorzeige-Stromer Q8 e-tron gebaut. Doch dessen Verkäufe sind ins Stocken geraten. Nicht zuletzt deshalb, weil Audi mit dem Q6 e-tron ein moderneres Modell präsentiert hat. Ein anderes Modell will Audi nicht in Belgien bauen.

Wird die Fabrik abgebrochen?

Die 3000 Angestellten des Audi-Werkes in Brüssel haben alles gegeben. Sie haben für ihre Jobs gekämpft. Auch mit illegalen Mitteln. So haben sie zum Beispiel die Schlüssel von 200 Luxusautos geklaut und die Fahrzeuge so blockiert. Heute zeigt sich: alles für die Katz. Audi schliesst das Werk per Ende Februar 2025, wie das belgische Newsportal «La Libre» schreibt. Und produziert künftig im günstigen Mexiko. Die Arbeiter bekommen nach Monaten der Ungewissheit den blauen Brief.

Audiwerk

Das Audi-Werk in Brüssel liegt am Rande eines Wohnquartiers.

Quelle: PD (Pressedienst)

 

Volkswagen sucht nach einem Käufer für die Protest-Fabrik. Laut belgischen Medien soll ein Nutzfahrzeughersteller am Standort interessiert sein. Ob er auch einen Teil der Belegschaft übernimmt, ist allerdings unklar. Wahrscheinlicher ist, dass der Standort komplett stillgelegt wird. Das Problem? Die Fabrik liegt in einem Wohngebiet, ist von Bahngeleisen und einer Autobahn umgeben. Einfach so erweitern kann man das Werk also nicht. Zudem sind Zulieferer der Autoindustrie weit entfernt. Die Folge: hohe Logistikkosten.