Pünktlich zur Zeitumstellung ist Swatch ein weltweiter Coup gelungen, von dem andere Marken nur träumen können. Auf der ganzen Welt haben Tausende von Menschen die davor eher eingeschlafenen Swatch-Shops gestürmt und die Marke auf einen Schlag wieder zum Leben erweckt. 

Hunderte von Menschen standen bereits am frühen Samstagmorgen etwa am Zürcher Flughafen an, um im Swatch Store eine Moonswatch zu ergattern. Die Uhr ist zwar nicht limitiert, aber es hatte nur eine begrenzte Anzahl in den Shops zur Verfügung.

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Beim Flughafen Zürich waren es rund hundert Stück. Sie waren schnell vergriffen. So auch an der Zürcher Bahnhofstrasse, am Hauptsitz von Swatch in Biel oder in den Swatch-Shops in Genf. Die meisten Uhrenfans, die am Samstag vor dem Laden warteten, gingen leer aus. Und schauen sich jetzt nach weiteren Möglichkeiten um, doch noch eine begehrte Moonswatch zu finden.

Inzwischen so teuer wie eine echte Omega

Die wenigen «Glücklichen», die sich eine der neuen Swatch-Uhren für 250 Franken sichern konnten und nicht behalten möchten, wollen nun den grossen Reibach machen. Der mögliche Gewinn: ein paar Hunderter, vielleicht sogar ein paar Tausender. Omega und Swatch haben den ohnehin schon gehypten Sekundärmarkt für Uhren nochmals auf eine andere Stufe gehoben.

Omega

Auf Ricardo könnte man eine Mission to Jupiter für 4000 Franken sofort kaufen. 

Quelle: Screenshot

Auf Ricardo, Anibis und anderen Plattformen werden die Uhren aus der Moonswatch-Kollektion von Omega und Swatch für mehrere hundert, wenn nicht sogar mehrere tausend Franken bei einem Sofortkauf angeboten. Bei gewissen Angeboten ist kein Preis vorhanden, er wird erst auf Anfrage verraten. Es ist durchaus damit zu rechnen, dass die Preise noch weiter steigen werden.

So kostet eine «Mission to Moon», das wohl begehrteste Modell aus der Kollektion, auf Anibis 2800 Franken. Das ist beinahe die Hälfte einer Omega Speedmaster, an welche die Moonswatch anlehnt. Diese kostet rund 6500 Franken.

Am meisten Angebote finden sich auf eBay – und dort schlagen sie alle Rekorde: So wird eine «Mission to Moon» für 9333 Franken angeboten. Aber auch weniger begehrte Modelle wie «Mission to Mars» oder «Mission to Earth» kosten inzwischen meist über 1000 Franken.

 

Omega

Kostet bei diesem Angebot bereits mehr als die Omega «Speedmaster».

Quelle: ZVG

Nicht limitiert oder nummeriert

Die nun gebotenen Preise für die Uhr von Omega und Swatch erstaunen, da die Kollektion nicht limitiert ist. Und auch nicht nummeriert. Swatch sagt, dass die Moonswatch online erhältlich ist und dass es nicht angedacht ist, die Stückzahl zu limitieren.

Das bedeutet, dass dieselbe Uhr, die man dieses Wochenende nur mit stundenlangem Anstehen ergattern konnte, ab April ganz normal im Onlineshop von Swatch zu bestellen ist. 

Omega

Dieses Paar konnte am Samstag eine Moonswatch im Swatch Shop am Flughafen Zürich ergattern. Sie überlegen sich jetzt aber, die Uhren online für mehr Geld zu verkaufen. 

Quelle: David Torcasso

Swatch hat mit dem Coup nicht nur eine Luxusuhr für jedermann zugänglich gemacht, also sozusagen demokratisiert, sondern auch den Verkaufsprozess am Wochenende demokratisch über die Bühne gebracht. «Es gibt keine Ausnahmen», war die strikte Devise für das Personal in den Swatch-Shops. Auch nicht für Prominente wie Zlatan Ibrahimović, der ebenfalls Interesse an der Uhr bekundete.

Nur wer es geschafft hat, durch Anstehen regulär in den Shop zu gelangen, durfte eine Uhr kaufen. Und zwar nur eine pro Person. Erst hiess es, zwei Uhren pro Person. Nachdem aber in Asien und Australien der Ansturm auf die Swatch-Shops so gross gewesen war, reduzierte man das Angebot am Samstagmorgen auf eine Uhr pro Käufer oder Käuferin. 

Diese Umstände treiben den Preis auf den Online-Markplätzen nach oben, wie die ersten Gebote zeigen. Für Uhrenfans spielt aber der Preis oft nur eine Nebenrolle. Es geht darum, die Uhr zu besitzen. Dass so viele Menschen dem Happening vor den Shops beiwohnten, macht die Uhr online oder auch später im Swatch-Shop noch begehrenswerter.

Uhren schon Ende der Woche wieder erhältlich?

Die Swatch Group zeigt sich überwältigt von der Aktion: «Die Lancierung der Kollektion ist ein unglaublicher Erfolg, der alle Erwartungen übertroffen hat», heisst es vom Uhrenkonzern aus Biel. Die Uhren seien in den kommenden Tagen und Wochen in ausgewählten Swatch Stores erhältlich, es sei keine limitierte Auflage, so der Konzern. «Derzeit müssen wir das Kauflimit auf eine Uhr pro Person beschränken.

Wir werden so bald wie möglich wieder zwei Uhren pro Person anbieten.» Zahlen zur Produktion und dem Verkauf gibt Swatch nicht bekannt.

Omega X Swatch

Objekt der Begierde: Die Moonswatch von Omega und Swatch. 

Quelle: David Torcasso