Die Chancen stehen gut, dass sich die DGS Druckguss Systeme AG im internationalen Wettbewerb trotz globaler Überkapazitäten behauptet. Sowohl das DGS-Stammhaus in St. Gallen-Winkeln (250 Beschäftigte) wie das Werk im tschechischen Liberec (200 Beschäftigte) sind zukunftsgerichtet positioniert. Vor allem als Zulieferer der Autoindustrie; zu den entscheidenden Abnehmern der Schweizer Gussteile gehören die deutschen Konzerne VW/Audi wie auch DaimlerChrysler. Rund 6000 Tonnen Guss werden produziert, etwas mehr als 70% für den Export mit Schwergewicht Deutschland.«Vor allem als Systemlieferant konnten wir uns in den letzten vier Jahren profilieren», fasst CEO Alfred Lichtensteiger die Zeit unter dem Von-Roll-Dach zusammen. 60% der Aufträge kämen heute aus dem Automobilbau, 40% aus der Apparateindustrie. Von 45 auf 70 Mio Fr. (2002) sei der Jahresumsatz seit 1998 geklettert. Die forsche Vorwärtssstrategie soll indes noch intensiviert werden, Lichtensteiger budgetiert in den nächsten Jahren Wachstumsraten von durchschnittlich 10%. Anvisiert wird vom Spezialisten für Leichtmetall-Druckguss mittelfristig die 100-Mio-Fr.-Umsatzgrenze.
Technologietrends stärken Guss
Ist diese Prognose nicht zu optimistisch, vor allem angesichts der Nachfrageflaute in der weltweiten Giesserei-Szene? Lichtensteiger verweist auf die Stärken der DGS: «Wir verfügen international über eine hohe Systementwicklungs- und Problemlösungskompetenz, eine anerkannte Zuständigkeit für die Verarbeitung von Aluminium, Zink und speziell Magnesium, eine überdurchschnittliche Profitabilität und Expansionspotenzial an beiden Standorten.»
Zudem stützen die Technologietrends die DGS-Zukunft: «Der Trend zu noch leichteren Teilen begünstigt Aluminium und Magnesium als Werkstoff, vor allem im Fahrzeugbau».
Überzeugt vom Potenzial zeigen sich die neuen Hauptaktionäre, beides Ostschweizer Unternehmer mit solider Bodenhaftung und langjähriger industrieller Erfahrung sowohl auf operativer Ebene wie als Investoren. Den Grundstein, dass Von Roll an ein schweizerisches Konsortium verkaufen konnte, legten Carl Felix Stürm (Stürm-Gruppe), Goldach, und Hans Huber (SFS Stadler, Gurit-Heberlein, seit neuem auch Fisba Optik), Appenzell. Beide halten gleich grosse Teile an DGS, in ein kleineres Paket teilt sich das DGS-Management. Hans Huber ist durch Sohn Ruedi im VR vertreten. Rund ein Jahr wurde an der Lösung gearbeitet. Über die genauen Beteiligungsverhältnisse wurde Stillschweigen vereinbart, ebenso über den Kaufpreis. Den Glauben an die Zukunft untermauern die Investoren mit dem Einschuss zusätzlicher Mittel zur Stärkung der Kapitalbasis. Damit soll die bereits heute führende Stellung in der zukunftsträchtigen Leichtmetall-Druckguss-Sparte zusätzlich gestärkt werden.