Statistiken zum Tourismus in der Schweiz sind seit einigen Jahren immer wieder ein Zankapfel. Das beweist nun auch die Studie «Tourismus Schweiz - Wintersportorte im Wettbewerb», die die Credit Suisse in dieser Woche präsentiert hat. Einer der Verlierer ist dabei Davos.
Doch die Bündnern werfen der Credit Suisse nun vor, falsche Zahlen zu verwenden: «Im Basisjahr 2003 hat das Bundesamt für Statistik für Davos die Logiernächte in Hotellerie und in Höhenkliniken ausgewiesen, ab 2005 wurden nur noch die Zahlen in der Hotellerie erfasst», heisst es in einer Stellungnahme. «Entgegen dem Studienergebnis hat die Davoser Hotellerie im untersuchten Zeitraum 2003 bis 2010 nicht 100‘000 Logiernächte verloren, sondern 56‘000 Logiernächte dazugewonnen.»
Bei der Credit Suisse bleibt man angesichts dieser Vorwürfe gelassen: Obwohl Martin Neff, Chefökonom und Studienherausgeber, einräumt, dass die Erfassung jenes Systemwechsels nicht realistisch abgebildet werde, kommt er auf Anfrage des «Tages-Anzeigers» zum Schluss, dass «die Grundaussage unserer Studie die gleiche bleibe».
Die Studie hatte Davos trotz grossem und überdurchschnittlichem Angebot (Platz 3) enttäuschende Ergebnisse attestiert: Bei der Entwicklung der Logiernächte (Platz 27), der Tourismusnachfrage (24) und bei der Auslastung (18) hinkten die Bündner hinterher.
Nun verlangen sie von der Credit Suisse, die Publikation einer bereinigten Studie. Die aktuelle Studie würde ein eindeutig falsches Bild zeichnen und somit der Davoser Hotellerie und dem Tourismusgewerbe nachhaltig schaden.
(vst/tno)