Am Zürcher Utoquai steht die grösste Maserati-Boutique der Schweiz. Sie ist Teil der Maserati City, des 360 Quadratmeter grossen Showrooms der italienischen Sportwagenmarke. Kunden werden mit den Worten «Benvenuti a Zurigo» begrüsst. Serviert wird bester italienischer Espresso – standesgemäss gebrüht von einer professionellen La-Cimbali-Kolbenmaschine.

In wenigen Monaten ist es aber vorbei mit Italianità am Zürcher Seebecken. Der VW-Grosshändler Amag schliesst die Vertretung, wie das Autohaus bestätigt. «Die Amag-Gruppe wird die Geschäftstätigkeit für Maserati und Hyundai im Frühsommer aufgeben», sagt Sprecher Dino Graf. «Wir werden Maserati City nicht weiterführen», heisst es.

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Jahre des Verlusts

Die italienische Automarke lässt die Herzen von Motorenfans höherschlagen. Kennzeichen ist der Dreizack, der auf jedem Kühlergrill thront. In den 1960er Jahren fabrizierten die Italiener mit dem Quattroporte die schnellste Luxuslimousine der Welt. Das Auto wird mittlerweile in sechster Generation produziert und beschleunigt in unter fünf Sekunden von 0 auf 100 Kilometer die Stunde.

In der Schweiz hat die Marke, die zum Fiat-Chrysler-Konzern gehört, aber einen schweren Stand. Im letzten Jahr brachen die Verkaufszahlen laut offizieller Statistik regelrecht ein. Nur gerade 600 Wagen des italienischen Autobauers wurden 2018 neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von über 30 Prozent. Im gleichen Zeitraum verkaufte Konkurrent Porsche über 3500 Modelle. Auch das ein Minus im Vergleich zum Vorjahr – der Rückgang liegt aber nur bei 10 Prozent. 

Die Partnerschaft von Amag mit dem italienischen Autohaus Maserati geht zurück auf das Jahr 2014. Seinerzeit gründete der VW-Grosshändler eine neue Gesellschaft, um mit Autos der Luxusmarken Maserati, Bentley und Hyundai zu handeln. Vier Garagenbetriebe in Zug, Romanshorn und Zürich gehörten zum Verbund. Darunter die 2017 eröffnete Vertretung am Zürcher Utoquai und der Bentley-Store in Zug.

Der Showroom am Utoquai

Showroom am Zürcher Utoquai: Wird nicht weitergeführt.

Quelle: ZVG

Der Ausflug ins Luxussegment war aber ein Verlustgeschäft, wie Unterlagen aus dem Handelsregister zeigen. In der kurzen Zeit seit der Gründung hat die Firma einen Bilanzverlust von über 11 Millionen Franken angehäuft. Zuletzt verbrannte die Amag-Tochtergesellschaft jeden Monat 290 000 Franken.

25 Jobs betroffen

Das war zu viel für Amag-Präsident Martin Haefner. Er zog die Reissleine und integrierte die überschuldete Tochter im Dezember ins Mutterhaus. Die Verträge tragen auch die Unterschrift von Amag-Chef Morten Hannesbo. Damit war das Schicksal der Maserati-City besiegelt. Der Zuger Standort, wo Autos der Marke Bentley vertrieben werden, wird aber weitergeführt.

Für die Prestige-Räumlichkeiten am Zürcher Seebecken gibt es bereits neue Ideen zur Nutzung, sie seien aber «noch nicht spruchreif», sagt Dino Graf. Auch für die rund 25 Mitarbeitenden der Amag-Tochter würden «Lösungen innerhalb der Amag-Gruppe gesucht oder wurden bereits gefunden».

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