Man sehe «sich gezwungen», den bisherigen Standort an der Zürcher Bahnhofstrasse zu schliessen, teilt die Manor-Kette mit. Zugleich wolle man weiter in Zürich nach einem alternativen Standort suchen. Manor war seit gut 35 Jahren am prominenten Platz an der Bahnhofstrasse 75 bis 79 präsent gewesen.
Betroffen sind rund 290 Manor-Mitarbeitende sowie rund 190 Angestellte von eingemieteten Firmen. Um das abzufedern, gilt in den 16 umliegenden Warenhäusern von Manor nun ein Einstellungsstopp.
Jetzt also Büros und Boutiquen
Im Hintergrund steht, dass die Eigentümerin des Hauses neue Pläne hat: Die Oscar Weber AG (respektive als indirekte Besitzerin die Swiss Life) will hier nach einer Sanierung Büros und Boutiquen betreiben.
Es sei «ein schwarzer Tag für Manor und für unsere Mitarbeitenden in Zürich», teilt CEO Jérôme Gilg mit. Aber ein Verbleib über den Januar 2020 hinaus wäre mit zu grossen juristischen Unsicherheiten behaftet gewesen. Das Zürcher Obergericht hatte in einem letzten Urteil entschieden, dass Oscar Weber der Manor AG einen neuen Mietvertrag anbieten müsse; dieses Urteil wiederum zog die Hausbesitzerin weiter vor Bundesgericht.
Nicht «Circle», nicht Europa-Allee
In der Zwischenzeit hatte Manor angeboten, den Bau aus dem Jahr 1900 «zu einem für die Bahnhofstrasse marktgerechten Preis» zu erwerben; es sei «eine faire, durch ein Gutachten einer international renommierten Immobilienexpertin gestützte Kaufofferte» gewesen, schreibt Manor.
Wie Konzernchef Gilg vor den Medien bekundete, hatte Manor 535 Millionen Franken für die Liegenschaft geboten – und sah zudem 100 Millionen für eine Renovation vor.
Manor sucht nun also in der Zürcher Innenstadt einen neuen Platz für ein Warenhaus, guter Standort, Mindestfläche 4500 Quadratmeter. Wobei das Unternehmen gleich ein paar vorauseilende Einschränkungen verriet: Weder der «Circle» am Flughafen noch die Europa-Allee komme in Frage.
(rap | ag)