Nur Wochen nachdem Richemont-Patron Johann Rupert seinen wahrscheinlich strategisch wichtigsten Coup gelandet hat, machte er einen fatalen Fehler.
Im vergangenen November investierte er in den Online-Retailer Farfetch und kündigte gleichzeitig an, mit Farfetch und dem chinesischen Online-Giganten Alibaba ein Joint Venture für den chinesischen Markt aufzubauen. Doch dann ernannte er einen Richemont-internen Manager bei seinem eigenen Online-Riesen Yoox Net-a-Porter (YNAP) zum Chef: Geoffroy Lefebvre. Von Haus aus Berater, arbeitete Lefebvre knapp zehn Jahre bei diversen kleinen Richemont-Marken in wenig exponierten Positionen. Lefebvre konnte doch bestenfalls eine Übergangslösung sein? Insidern jedenfalls wurde mit Lefebvres Ernennung schlagartig klar: Für Rupert ist YNAP keine heilige Kuh mehr. Er sucht nach neuen Ideen für die strategisch wichtige, finanziell aber belastende Online-Tochter.