Die Zinswende ist vollbracht. Erstmals seit fast 10 Jahren hat die US-Notenbank (Fed) den Leitzins erhöht. Der Schritt ist für den Schweizer Franken, den Export und die Renten grundsätzlich von Vorteil. Doch die divergierende Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt ein Problem.
Durch die Zinserhöhung in den USA um 0,25 Prozentpunkte werden Anlagen in Dollar attraktiver. Dank der höherer Verzinsung fliessen mehr Gelder in den Dollarraum statt in die Schweiz und der Franken schwächt sich gegenüber dem Dollar ab.
Schwächerer Dollar nützt Exporteuren
Da die USA der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz ist, nützt eine Abschwächung des Frankens gegenüber dem Dollar auch den hiesigen Exporteuren. Im Jahr 2014 gingen rund 12,5 Prozent aller Schweizer Exporte in die USA und rund 55 Prozent in die 28 Länder der EU.
Relevanter für die Schweizer Wirtschaft als das Verhältnis des Frankens zum Dollar ist denn auch jenes des Frankens zum Euro. Dieses Wechselverhältnis hat sich mit der weiterhin expansiven Geldpolitik, die die europäische Zentralbank (EZB) vor zwei Wochen kommunizierte, kaum verändert.
Zinserhöhung in Europa in weiter Ferne
Da eine Zinserhöhung in Europa in weiter Ferne bleibt, ist auch eine Abkehr der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von den Negativzinsen vorerst kein Thema. Die Negativzinsen belasten insbesondere die Pensionskassen und damit die zukünftigen Renten der zweiten Säule.
(sda/ccr)