Wechsel der Woche: Hans Schulz, CEO der EGL, Dietikon

Hans Schulz: Ich wurde gefragt, ob ich die Nachfolge von Emanuel Höhener als CEO EGL antreten wolle. Obwohl meine bisherige Funktion bei NOK durch die anstehende Öffnung des Strommarktes hoch spannend ist, kann man bei einem solchen Angebot nicht Nein sagen.

Wie wichtig ist Ihnen die eigene Karriere?

Schulz: Sie ist das Tüpfelchen auf dem i. Ich habe eine Karriere nie um der Karriere willen angestrebt. In meinem Fall ist die Karriere nebenbei passiert. Aufgefallen durch gute Leistung und durch die Fähigkeit, Mitarbeiter zu begeistern, sind mir Schritt für Schritt komplexere Aufgaben übertragen worden. Illustriert wird dies dadurch, dass ich in den ersten 18 Jahren meines Berufslebens den Arbeitgeber nicht gewechselt

habe. Axpo ist erst mein zweiter Arbeitgeber.

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Schulz: Die EGL hat in den letzten Jahren eine interessante Strategie entwickelt und die ersten Meilensteine der Strategieumsetzung mit Erfolg erreicht. Diesen Weg gilt es konsequent weiterzugehen und weiterzuentwickeln.

Waren Sie ein guter Schüler?

Schulz: Anfänglich nein, aber durch die Unterstützung und auch den Druck meiner Eltern habe ich die ersten schulischen Hürden geschafft. Das Abitur war dann o.k.; und zum Ende meines Studiums habe ich zu den Besseren gehört. Bei Dingen, die mich interessiert haben, fiel mir das Lernen jedoch schon immer leicht.

Wo haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Schulz: Als Schüler in den Sommerferien auf dem Bau, als Handlanger für Maurer, Gipser und Maler. Als Student als Programmierer.

Wer ist ihr Vorbild?

Schulz: Ich habe kein spezifisches Vorbild. Man kann von fast allen Menschen etwas lernen. Die Kunst liegt darin, zu entdecken, was Menschen besonders gut machen und wie sie es machen.

Wie lautet Ihre Lebensphilosophie?

Schulz: Hart arbeiten, Erfolg und Spass haben. Das Glück liegt in der Balance und den Möglichkeiten, die die Zukunft bietet.

Was würden Sie gerne erfinden?

Schulz: Das Beamen. Dies würde zwar das Geschäftsmodell der Luftfahrtindustrie obsolet machen, aber uns viel Langeweile und unbequemes Reisen ersparen.

Wie bilden Sie sich weiter?

Schulz: Lesen, lesen, lesen und Gespräche mit Menschen führen, die sich intelligente Fragen stellen und darauf Antworten suchen.

Welche Managementleistung bewundern Sie?

Schulz: Es sind nicht die grossen, allseits bekannten Dinge, die oft durch Zufälle und das glückliche Zusammentreffen von verschiedenen Umständen entstehen, sondern die vielen hervorragenden Leistungen, die von ganz gewöhnlichen Menschen erbracht werden, die ich bewundere.

Was ist Ihnen peinlich?

Schulz: Zum Beispiel, wenn ich über Dinge rede, für die ich nicht kompetent bin.

Welches ist das schönste Kompliment, das Ihnen gemacht wurde?

Schulz: Von ehemaligen Mitarbeitern, die sich bei mir für die interessante Zusammenarbeit bedankt haben und in dieser Zusammenarbeit mehr gefunden haben als die Erfüllung eines Jobs und den Broterwerb.

Ihr Lieblingsspruch zum Thema Geld?

Schulz: Freiheit erreicht man, wenn man seinen Lebensstandard drei Stufen unterhalb des Gehalts ansiedeln kann.

Was war Ihr grösster Erfolg?

Schulz: Grosse Erfolge erreicht man nie alleine. Insofern fühle ich mich erfolgreich, wenn es mir gelingt, bei meinen Mitarbeitern ein Klima für Leidenschaft, positiver Stimmung und Hartnäckigkeit zu schaffen.

Welche Fähigkeiten hätten Sie gerne?

Schulz: So gut kochen können wie meine Frau.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Schulz: Segeln, Velo und Mountainbike fahren, Skitouren machen und zu Berg gehen, lesen und fotografieren.

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