Bei der schwedischen Modekette H&M fordern die Folgen der Corona-Krise und der Uiguren-Problematik ihren Tribut. In der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai macht die weltweite Nummer zwei hinter Inditex (Zara) nun ihren Flagship-Laden dicht. Bei dem drei Etagen umfassenden und 2007 eröffneten Geschäft, das in diesem Monat noch geöffnet war, fehlte am Freitag jegliches Zeichen von H&M.

Für die Schweden ist die Schliessung ihres einstigen Aushängeschilds und ersten Ladens in China überhaupt ein weiteres Zeichen für die Probleme in der Volksrepublik. Wie die Konkurrenz kämpft H&M mit den jüngsten Lockdowns, aber auch mit den Reaktionen auf die Weigerung des Unternehmens, Baumwolle aus der Provinz Xinjiang zu benutzen.

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Experten werfen China vor, dort schwere Menschenrechtsverletzungen an der muslimischen Minderheit der Uiguren zu verantworten. Zudem gibt es Berichte von Zwangsarbeit, über welche sich H&M im vergangenen Jahr besorgt äusserte. Auch andere Konzerne wie Inditex, Nike und Adidas nutzen keine Baumwelle mehr aus der Uiguren-Region, weswegen in China bereits zum Boykott ihrer Kleidung aufgerufen wurde.

JD.com oder Tmall haben keine H&M-Produkte

Zwischenzeitlich betrieb H&M mehr als 500 Filialen auf dem chinesischen Festland, Anfang des Jahres waren es nur noch 376. Auch auf wichtigen chinesischen Online-Marktplätzen wie JD.com oder Tmall sind die Produkte nicht verfügbar. Zum Shanghai-Geschäft wollte sich die Firma mit Verweis auf ihre Schweigepflicht vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen nicht äussern.

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(reuters/gku)