Die Bedeutung der USA für die Schweiz lässt sich nicht nur an den Geldströmen ablesen, die zwischen den Ländern hin und her fliessen, sondern auch an der Massierung von amerikafreundlichen Vereinigungen mit illustrer Besetzung. Absolventen der Renommieruniversitäten finden sich in den Alumni-Clubs, etwa dem Harvard Club of Switzerland, den der frühere Credit-Suisse-Chef Lukas Mühlemann präsidiert. Auch Schweizer Absolventen der Cornell oder der Stanford University treffen sich regelmässig zur Beziehungspflege.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

US-Fans, die etwas auf sich halten, sind Mitglied des Vereins Schweizer Freunde der USA (SFUSA). Hier wird eine enge Zusammenarbeit mit der Swiss-American Chamber of Commerce gepflegt: Walter Diggelmann, der die Kammer zu einem eigentlichen Machtzirkel ausgebaut hat, ist Vizepräsident der SFUSA. Im Mitgliederverzeichnis reihen sich prominente Namen aneinander: so beispielsweise Kunstmäzen und Multi-verwaltungsrat Thomas Bechtler, Swiss-Life-CEO Rolf Dörig, Swiss-Re-Präsident Peter Forstmoser, Bühler-Chef Calvin Grieder, Credit-Suisse-Ehrenpräsident Rainer E. Gut, Credit-Suisse-Spitzenmann Urs Rohner, Mövenpick-Gründer Ueli Prager oder die Rechtsanwälte Eric Homburger und Ulrich Kohli.

Die Zahl der Mitglieder liegt konstant bei etwa 360, wobei Präsident Daniel Girsberger, Jahrgang 1960, nichts gegen einen grösseren Zulauf an jüngeren Amerika-Anhängern einzuwenden hätte. Der Rechtsprofessor hat wie alle Mitglieder der SFUSA eine Zeit lang in den USA gelebt und fühlt sich mit dem Land «ideell verbunden».

SFUSA wurde 1920 von einem Kinderarzt gegründet, der von einem US-Aufenthalt so begeistert war, dass er seine Erfahrungen mit Gleichgesinnten teilen wollte. Lange Zeit galt SFUSA als eine Parallelorganisation zum Rotary Club. Wichtigster Zweck ist dabei das Ausrichten von Stipendien. Jedes Jahr werden je nach Einnahmen Studiengelder zwischen 20 000 und 50 000 Franken vergeben an Schweizer, die eine Zusatzausbildung in den USA anstreben. Die Stipendien werden aus den Mitgliedergebühren von 65 Franken und freiwilligen Beiträgen geäufnet. Wer Mitglied werden will, muss nicht nur seine «Verbundenheit mit den Vereinigten Staaten» bekunden, er braucht auch die Empfehlung von zwei ordentlichen Mitgliedern.

Vor allem dem wirtschaftlich interessierten Publikum wird einiges geboten. Jeweils am ersten Donnerstag des Monats finden im Zunfthaus zur Schmiden in Zürich die traditionellen Luncheons mit Gästen statt. In geselligem Rahmen spricht etwa Post-Chef Ulrich Gygi zum Thema «Wie kann die Post auch in zehn Jahren die Nummer eins bleiben?», oder UBS-Vormann Peter Wuffli erläutert «Die Rolle des US-Geschäfts für die Entwicklung zum Weltkonzern am Beispiel UBS». Jede Woche findet ausserdem ein Mittagsstamm statt, sporadisch gibt es Besichtigungen, zum Beispiel im IBM-Forschungszentrum.

Das SFUSA-Gegenstück für ein amerikanisches Publikum heisst American Club of Zurich (ACZ), mit 400 Mitgliedern eine der grössten Vereinigungen von Amerikanern oder Amerika-Anhängern in der Schweiz. Präsident ist Marnin Michaels, Rechtsanwalt bei Baker & McKenzie. Zu den Mitgliedern gehören der scheidende Hotelplan-Chef Claus Niederer, Manuel Ebner und Quincy Hunsicker von McKinsey, Beat Geissler, Partner bei Egon Zehnder, und der ehemalige McDonald’s-Schweiz-Chef Urs Hammer.

Der ACZ wurde 1957 von ein paar US-Geschäftsleuten in der Schweiz gegründet. Er spielte eine massgebliche Rolle bei der Gründung von englischsprachigen Schulen in der Region, etwa der Intercommunity School in Zumikon. Auch die Geselligkeit wird hochgehalten. Jeden ersten Freitag im Monat machen die Mitglieder in der schon legendären Bartour FAZ (Friday around Zurich) die Stadt unsicher.