Die Wettbewerbskommission untersucht bei der Bucher Landtechnik den Vertrieb von Ersatzteilen für Traktoren der Marken New-Holland, Case IH und Steyr. Im Rahmen der am Montag eingeleiteten Untersuchung fand am Dienstag eine Hausdurchsuchung in Niederweningen ZH statt.

Die Weko klärt möglicherweise unzulässige Wettbewerbsabreden ab, wie sie am Mittwoch mitteilte. Es gebe Anhaltspunkte, dass Bucher-Landtechnik Parallelimporte verhindere. Dies indem sie den Bezug von Traktor-Ersatzteilen an den Verkauf von Traktoren der entsprechenden Marken binde.

Ausserdem gibt es laut Weko Hinweise dafür, dass Bucher-Landtechnik ihren Wiederverkäufern Beschränkungen des geografischen Absatzgebietes für den Wiederverkauf auferlegt.

Überraschende Razzia

Mutterkonzern Bucher Industries will mit der Weko kooperieren, wie der Zürcher Industriekonzern am Mittwoch mitteilte. Bucher Industries sei bestrebt, vollumfänglich zur Aufklärung der Sachlage beizutragen.

Eine Sprecherin von Bucher Industries erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, dass man überrascht gewesen sei von der Hausdurchsuchung in Niederweningen vom Dienstag. Die Weko habe das Unternehmen dabei über die geplante Untersuchung informiert.

Bucher Landtechnik ist Generalimporteur unter anderem der Marken New Holland, Case IH und Steyr und verkauft diese an den Fachhandel. Die Zahl der Händler gibt der Konzern nicht bekannt. Bucher Landtechnik gehört innerhalb von Bucher Industries zur Division Bucher Specials. Bucher Industries produziert darüber hinaus mit der Kuhn Group Landmaschinen.

Tiefer Umsatz

Dem Maschinenbauer Bucher Industries machte im vergangenen Geschäftsjahr insbesondere die sinkende Nachfrage nach Landmaschinen zu schaffen. Konzernweit brach der Gewinn um über 15 Prozent auf 118 Millionen Franken ein. Der Umsatz sank dank Akquisitionen lediglich um 4 Prozent auf 2,38 Milliarden Franken.

Bucher Specials erzielte einen um 2,4 Prozent tieferen Umsatz von 263 Millionen Franken. Bucher Landtechnik setzte dabei, wie es auf Anfrage hiess, weniger als 100 Millionen Franken um. Bei der mit Abstand grössten Unternehmenssparte Kuhn Group reduzierte sich der Umsatz um 13 Prozent auf 930 Millionen Franken.

(sda/jfr/mbü)
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