Ganzheitliche Lösungen und Nachhaltigkeit sind zwei Stichworte, die sich Weleda ganz gross auf die Firmenflagge geschrieben hat. Der Mensch, so die Sichtweise, wird erst durch das Zusammenspiel von Leib, Seele und Geist zu einer gesunden Einheit. Und als Individuum soll er sich im Einklang mit der Natur entfalten können. «Für uns als Unternehmen ist es wichtig, Ökonomie, Ökologie und Sozialkompetenz unter einen Hut zu bringen», sagt dazu Moritz Aebersold, Geschäftsleitungsmitglied der Gesamtgruppe und Geschäftsführer von Weleda Schweiz.

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Die für Essenzen und Präparate benötigten Pflanzen und Gewächse werden denn auch in eigenen Gärten gehegt und gepflegt oder von langjährigen Netzwerkpartnern bezogen: Nur so ist garantiert, dass die Qualitätsansprüche bezüglich der Grundstoffe sowie die Nachhaltigkeit im Umgang mit der Natur auch wirklich erfüllt werden. Zu den bekanntesten der insgesamt über 4000 verschiedene Produkte umfassenden Palette aus dem Hause Weleda gehören ein Arnika-Massageöl, die Babypflegelinie «Calendula» oder eine Wildrosen-Gesichtspflege.

Mit dem Blick auf das Ganze

In den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts eröffnete die holländische Ärztin Ita Wegman im basellandschaftlichen Arlesheim ein klinisch-therapeutisches Institut, dessen Belegschaft sich dem Patienten explizit mit dem Blick auf das Ganze näherte, also nicht alleine mit einem Auge auf das gerade aufgeschlagene Kapitel in der Krankengeschichte schielend. Ein Kredo, ganz im Sinne von Rudolf Steiner, der zur selben Zeit im benachbarten Dornach wirkte. An der von ihm gegründeten Freien Hochschule für Geisteswissenschaften zeigte der Begründer der Anthroposophie Wege auf, die Gesetzmässigkeiten von Mensch und Welt besser zu verstehen und dementsprechend zu handeln. Gemäss Eigendefinition ergänzt die Anthroposophie als Wissenschaft vom Geist das sich auf das Physische beziehende materialistische Natur- und Weltbild um die übersinnlichen Ebenen Leben, Seele und Geist.

Steiner und Wegman waren es denn auch, welche unter Berücksichtigung dieser Maxime die Gründung der Internationalen Laboratorien AG vorantrieben: Präparate zur Wiederherstellung der Gesundheit und zur Pflege derselben wurden fortan unter Einhaltung anthroposophischer Grundsätze hergestellt und angewandt.

Dazu gehörte unter anderem die Verwendung nachwachsender Rohstoffe aus biologisch-dynamischem Landbau, der vollumfängliche Verzicht auf Tierversuche und synthetische Konservierungs- und Farbstoffe. Aus dem einstigen Hoflieferanten der wegmanschen Klinik (heute Ita Wegmanklinik Arlesheim) wurde mit den Jahren die Weleda AG, eine weltweit tätige Unternehmensgruppe, die mittlerweilen zwanzig Tochtergesellschaften zählt, 1300 Menschen beschäftigt und einen Jahresumsatz von über 200 Mio Fr. erwirtschaftet.

Ihren Stammsitz hat die Gruppe, die ihren Namen in Anlehnung an die Germanische Heilerin und Priesterin Weleda gewählt hat, nach wie vor in Arlesheim. Hier werden Kosmetika, Arzneimittel und Körperpflegeprodukte für den in- und ausländischen Markt hergestellt.

In Verkaufsregalen von Grossverteilern

Das Engagement für einen dynamisch-biologischen Landbau, der Blick aufs Ganze und die Nähe zur Anthroposophischen Gesellschaft, die zusammen mit dem Verein Klinisch Therapeutisches Institut heute die Aktienmehrheit am Unternehmen hält, haben dazu geführt, dass der Arlesheimer Arznei- und Kosmetikahersteller jahrzehntelang in die Versorgungsecke der Körnlipicker, Biofreaks und Gutmenschen gedrängt wurde.

«Das hat sich zu Anfang der 90er Jahre geändert», führt Moritz Aebersold aus, «mit dem Einzug von Bioprodukten in den Verkaufsregalen der Grossverteiler und der Sensibilisierung der Konsumenten hinsichtlich ökologischer Themen, war es plötzlich auch für Normalverbraucher nicht mehr so abwegig, nach Pflegeprodukten zu greifen, deren Hersteller auf Nachhaltigkeit und ganzheitliche Lösungen pochen».

Heute finden die Essenzen und Cremen, Präparate und Gels ihre Abnehmer querbeet in der Gesellschaft. Mehr noch: Weleda ist Kult und Trend in einem. Der Name taucht nicht mehr einzig und allein im Drogistenstern auf, sondern seit einigen Jahren vermehrt auch in den Spalten inernationaler Lifestylemagazine. Vor allem die Japanerinnen seien Feuer und Flamme für Weleda, freut sich Aebersold; der Stempel «Swiss Made» zeige nach wie vor Wirkung. Und dies rund um den Erdball.

Das Bekenntnis zur Schweiz als Stammsitz der Unternehmensgruppe untermauert der weltweit mit führende Hersteller von ganzheitlichen Arzneimitteln und Körperpflegeprodukten aktuell mit dem Projekt, in Arlesheim im Verlaufe der nächsten drei Jahre ein neues Verwaltungs- und Produktionsgebäude zu erstellen.

Mit diesem Entscheid wird gemäss Moritz Aebersold nicht zuletzt auch dem Umstand Rechnung getragen, dass gerade in der Schweiz die Akzeptanz gegenüber Komplementärmedizin, Homöopathie und Anthroposophie sehr gross ist.



Firmen-Profil

Name: Weleda AG, Stollenrain 11, 4144 Arlesheim Tel. 061 705 21 21

Gründung: 1921 als Internationale Laboratorien AG in Arlesheim

Gründerin: Ita Wegman

Geschäftsleitung: Moritz Aebersold, Managing Director

Umsatz: 2003: 31,6 Mio Fr. in der Schweiz, die Gruppe weltweit 233 Mio Fr.

Beschäftigte: 150 in der Schweiz, ganze Gruppe 1300

Produkte: Arzneimittel, Diätika, Körperpflegemittel.

Kunden: Internationale Grossverteiler sowie Spezialgeschäfte

Internet: www.weleda.ch