Der Lucky-Strike-Hersteller British American Tobacco (BAT) setzt angesichts schwächelnder Absätze im klassischen Geschäft auf den massiven Ausbau von E-Zigaretten. Die Zahl der Länder, in denen BAT die elektronischen Verdampfer anbiete, solle 2017 und 2018 jeweils verdoppelt werden, erklärte BAT-Manager Jerry Abelman am Donnerstag.
Aktuell ist BAT in zehn Länder mit E-Zigaretten präsent, vor allem in Grossbritannien und Polen. Ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und maue wirtschaftliche Verhältnisse in vielen Ländern der Welt machen den Tabak-Verkauf immer schwieriger. So stieg der Zigaretten-Absatz bei BAT 2016 nur noch um 0,2 Prozent auf 665 Milliarden Stück.
Mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt dürfte die Branche sogar drei Prozent weniger abgesetzt haben. Unter dem Strich legte BAT zu. Preiserhöhungen und das schwache britische Pfund trieben den Umsatz 2016 um knapp 13 Prozent auf 14,75 Milliarden Pfund (rund 18,6 Milliarden Franken) nach oben.
Der operative Gewinn kletterte um knapp zehn Prozent auf 5,5 Milliarden Pfund. BAT vollzieht derzeit die Komplett-Übernahme des US-Rivalen Reynolds («Camel») für knapp 50 Milliarden Dollar. BAT kauft dabei die 57,8 Prozent, die dem Konzern bisher an Reynolds noch nicht gehörten.
Sechs Giganten dominieren den Markt
Durch die Fusion steigt BAT zum weltgrössten börsennotierten Tabakkonzern auf, zu dem dann auch Marken wie Pall Mall, Dunhill, Lord und Prince gehören. Insgesamt teilen sechs Tabak-Konzerne den Weltmarkt weitgehend unter sich auf.
(reuters/mbü/cfr)