Wie eine dunkle Wolke hängt die Personalie des neuen SIG-Präsidenten über dem Börsengang des Verpackungsriesen SIG Combibloc: Experten halten Andreas Umbach für die falsche Wahl. Für den Zuger Aktienfondsmanager Marc Possa ist der Deutsche «kein Macher oder Unternehmer, sondern ein Optimierer seiner Karriere». Bisher habe er als Präsident und CEO bei Landis + Gyr und Ascom «wenig erkennbaren Mehrwert geschaffen».

Gemäss einem anderen Schweizer Fondsmanager «drängt sich Umbach überall auf». Er könne sich extrem gut verkaufen und verdiene gern gutes Geld. Deshalb werde er sich wohl vom schlechter bezahlten Ascom-Präsidium trennen. Umbach hat versprochen, eines seiner drei Präsidien aufzugeben. Im April 2017 wechselte er bei Landis + Gyr nach sechs Jahren als CEO ins Präsidentenamt. Seit 2010 ist er bei Ascom im Verwaltungsrat.

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«Man hätte für SIG wahrhaft einen besseren Verwaltungsrat zusammenstellen können, es scheint alles rasch gegangen zu sein», sagt Possa von der VV Vermögensverwaltung. Das sei bereits bei Ceva Logistics, einem bisher enttäuschenden IPO, so gewesen.

317'782 Franken hat Andreas Umbach 2017 bei Landis+Gyr verdient. 177 000 Franken waren es bei Ascom. Beide Positionen trat er im April 2017 an. Bei SIG könnte das jährliche Gehalt bei 400 000 Franken liegen.

Bekannter Name hilft beim IPO

Laut einem Headhunter wurde Umbachs Name von Gregor Greber von Veraison Capital, dem grössten Aktionär bei Ascom, ins Spiel gebracht. Dieser winkt ab, gibt sich aber als Fürsprecher Umbachs. «Wir haben Herrn Umbach als sehr engagierten, konstruktiven und motivierten VRP kennen und schätzen gelernt», lobt Greber.

Auch die Banken dürften bei der Suche mitgewirkt haben. «Je besser die Banken die Aktien platzieren, desto mehr Geld verdienen sie. Ein bekannter Name hilft dabei», sagt ein Experte. Die CS hatte beim IPO den Lead. Als Headhunter soll Egon Zehnder aktiv gewesen sein.

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