Das Schreiben, das die Botschafter der USA, Frankreichs, Italiens, Japans und Grossbritanniens am 6. April 2023 in der Schweiz deponierten, enthielt dicke Post. In dem Brief kritisierten sie, dass die Schweiz im Umgang mit Oligarchen-Geldern «ungenügend» durchgreife; zudem sei man besorgt, dass die Schweiz zu wenig Russengelder einziehe. Vergessen ging bei der schrillen Kritik, dass die Schweiz längst EU-Sanktionen übernimmt und durchsetzt – oft schneller und konsequenter als die meisten EU-Staaten.

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Auch der US-Botschafter in der Schweiz, Scott Miller, massregelte öffentlich die Schweiz. Ein Blick in die Details zeigt jedoch, dass selbst die USA sowie ihre wichtigsten Verbündeten bei der Umsetzung der eigenen Sanktionen oft fragwürdig agieren. Es geht um Landesinteressen, Kulissenschieberei und gar um Sanktionsprofit. Im Folgenden sind sechs Beispiele beschrieben, wie die USA, die EU und Grossbritannien ihre eigenen Sanktionen aushebeln.