«Die Aussage, ich hätte meinen Büropartner Martin Lack verpfiffen, ist falsch». Mit diesem Statement setzt sich der frühere UBS-Banker Renzo Gadola im Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger» gegen die Anschuldigungen zu seiner Rolle im Steuerstreit mit den USA zur Wehr. 

Wie Gadola beteuert, entsprächen die Vorwürfe insbesondere deshalb nicht der Wahrheit, weil die US-Steuerbehörde IRS im «Fall Lack» gar nicht auf seine Hilfe angewiesen sei. «Aufgrund der Aussagen ehemaliger Kunden Lacks war den Behörden dessen Tätigkeit schon lange bekannt». 

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Hintergrund des Befreiungsschlages von Gadola: Im November 2011 wurde der ehemalige UBS-Banker in Florida verurteilt, weil er einem Bankkunden seines Büropartners Martin Lack von der Teilnahme an der freiwilligen Steueramnestie abgeraten haben soll.

Gadola kam mit Bewährung davon

Weil Gadola aber mit den US-Behörden kooperiert haben soll, kam der ehemalige Mitarbeitende der Schweizer Bank offenbar mit einer fünfjährigen Probezeit und seiner Zusicherung an die Behörden davon, jedes Jahr in die Vereinigten Staaten zu reisen, um sich als Zeuge der Anklage für zukünftige Steuerbetrugsprozesse zur Verfügung zu stellen - und nun wird Gadola vorgeworfen, seinen Kollegen Martin Lack an die US-Behörden verraten zu haben. Für Gadola ein unhaltbarer Zustand. 

Derweil versichert der frühere UBS-Banker, als selbstständiger Vermögensverwalter keine unversteuerten Gelder amerikanischer Kunden betreut zu haben. Der Vorwurf, Hunderte von geheimen Konten für Kunden eingerichtet zu haben, entbehre daher jeglicher Grundlage. «Meine Firma RG Investment Partner AG war bei der US-Börsenaufsicht registriert und betreute nur steuerkonforme Kunden,» erklärt Gadola dem «Tages-Anzeiger».  

Auch die Behauptung, Gadola hätte mit seinen Aussagen viele Kunden den Amerikanern ans Messer geliefert, sei nicht richtig. «Aufgrund der Auswertung meines Handys und meines Laptops fanden die US-Behörden lediglich Daten zu ein bis zwei Ex-Kunden mit unversteuerten Geldern». Und weiter: «Das IRS hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Zugang zu einem riesigen Dossier mit Daten von UBS-Kunden. Doch diese Daten hatte entweder die UBS direkt geliefert, oder sie stammten von den US-Kunden der UBS selber.»

(muv)