In einem Jaguar wäre ich fast gestorben. Es war Mitte der Achtzigerjahre und ich stand kurz vor dem Schulabschluss. Mein bester Freund hatte sich an einem Abend den Jaguar XJ seines Vaters ausgeliehen. Dunkelgrün, mit beigen Ledersitzen und einer 4,2-Liter-Maschine. Für mich damals das beeindruckendste Auto in meinem kleinen Vorort-Universum. Andere Eltern fuhren auch Oberklasse-Modelle, von Mercedes oder BMW, aber der Jaguar war damals etwas Besonderes. British, stilvoll und traditionell ein wenig unzuverlässig. 

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Wir kamen spät in der Nacht von irgendwoher und fuhren auf der Autobahn zurück nach Hause. Ich döste so vor mich hin, als ich plötzlich bemerkte, dass der Wagen immer schneller wurde, der Tacho stand bereits bei 160 km/h. Ich sah hinüber zu meinem Freund am Steuer. Er war eingenickt und sein Fuss drückte immer weiter aufs Gaspedal. «Christian!», schrie ich nur, er schreckt auf, verriss das Steuer und der knapp zwei Tonnen schwere Wagen geriet ins Schleudern. Irgendwie schaffte er es, die Limousine kurz vor der Leitplanke wieder einzufangen, und die nachfolgenden Lastwagen verfehlten uns nur um Haaresbreite, als wir quer zur Fahrbahn zum Stehen kamen.