Für die bis 2024 angestrebte Astronauten-Reise zum Mond braucht die Raumfahrtbehörde Nasa in den kommenden fünf Jahren 28 Milliarden Dollar. Allein 16 Milliarden davon werde voraussichtlich die Mondlandefähre kosten, sagte Nasa-Chef Jim Bridenstine am Montag.

Sollte der US-Kongress bis Weihnachten die erste Tranche in Höhe von 3,2 Milliarden Dollar bewilligen, könne das umstrittene Ziel 2024 eingehalten werden.

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Trump drückte aufs Tempo

Im März 2019 hatte die US-Regierung auf Anordnung von Präsident Donald Trump die ursprünglich für 2028 geplante nächste bemannte Mond-Mission um vier Jahre vorgezogen. Unter den Astronauten soll erstmals auch eine Frau sein. Experten halten das Ziel 2024 für sehr ehrgeizig.

Unter Verweis auf die bevorstehenden Präsidentschafts- und Kongresswahlen im November betonte Bridenstine erneut, dass «politische Risiken» oft die grösste Bedrohung für die Arbeit der Nasa darstellten.

So sagte Trumps Vorgänger Barack Obama die Pläne für eine bemannte Marsmission ab, nachdem sein Vorgänger bereits Milliarden für das Projekt ausgegeben hatte. Die nun vom Nasa-Chef bezifferten 28 Milliarden Dollar würden die Haushaltsjahre 2021 bis 2025 abdecken.

Artemis-Missionen tasten sich heran

In der Telefonkonferenz mit Journalisten schloss Bridenstine erneut eine Rückkehr zu den Landeplätzen der früheren Apollo-Missionen aus. «Um es klar zu sagen, wir fliegen zum Südpol», bekräftigte er. Etwas anderes stehe nicht zur Debatte.

Derzeit konkurrieren drei Unternehmen um den Bau der Mondlandefähre; dabei mischen auch Amazon-Chef Jeff Bazos und Elon Musks SpaceX mit. Anfang des kommenden Jahres soll laut Nasa eine erste Auswahl getroffen werden.

Geplant ist ein einwöchiger Aufenthalt

Die erste noch unbemannte Mission, Artemis 1, mit der derzeit noch in der Testphase befindlichen Rakete SLS und dem Raumschiff Orion ist für November 2021 geplant. Artemis 2 soll dann zwei Jahre später Astronauten um den Mond schicken. Erst Artemis 3 soll dann tatsächlich mit Astronauten auf dem Erdtrabanten landen. Geplant ist ein einwöchiger Aufenthalt mit bis zu fünf Ausseneinsätzen.

Laut Bridenstine steht die Mission vor ganz neuen wissenschaftlichen Aufgaben. Während der Apollo-Ära «dachten wir, der Mond sei knochentrocken. Jetzt wissen wir, dass es viel gefrorenes Wasser gibt, und wir wissen, dass es sich am Südpol befindet.»

(sda/mbü)