Stabiles und sonniges Winterwetter hat den Wintersportgebieten in der Schweiz eine erste reiche Ernte beschert. Die Menschen strömten zahlreich auf die Pisten und in die Betten der Hotels und Ferienwohnungen.
Dank viel Sonne und guten Pisten konnten die Bergbahnen im Kanton Graubünden bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahr 5,5 Prozent mehr Gäste begrüssen, wie die Bergbahnen Graubünden (BBGR) am Mittwoch mitteilten.
Auch im langfristigen Zehnjahresvergleich konnten die Gästezahlen um 0,8 Prozent gesteigert werden. Im Fünfjahresvergleich ist das Ergebnis um 5,8 Prozent besser. Der Transportumsatz bei den BBGR legte im Vergleich zum Vorjahr gar um 15,6 Prozent zu.
Regional den grössten Frequenz-Zuwachs verzeichnete im Bünderland mit 10,6 Prozent die Destination Engadin St. Moritz. Es habe sich einmal mehr gezeigt, dass positive Wetterprognosen einen grossen Einfluss auf die Gästezahl haben, hiess es in der Mitteilung der BBGR.
70'000 auf den Flumserbergen
Auf den Flumserbergen zählte man bis zum Neujahrstag über 70'000 Gäste, wie die Bergbahnen Flumserberg AG am Mittwoch mitteilte. Das grosse Gästeaufkommen war die Folge der Schneefälle am 24. Dezember und des anschliessend anhaltend sonnigen Winterwetters zwischen Weihnachten und Neujahr.
Am Berg seien deshalb während mehrerer Tage in Folge «sehr starke Frequenzen» verzeichnet worden. Zudem seien auch die verfügbaren Betten «extrem gut besetzt» gewesen, hiess es in der Mitteilung. Weil es dieser Tage wieder zu schneien begonnen habe, würden die Schneesportbedingungen weiterhin perfekt bleiben.
Gleich der Tenor bei der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg AG im Berner Oberland. "Sehr, sehr zufrieden" sei er mit dem Festtagsgeschäft, erklärte Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer Hanspeter Wenger auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA.
Tagesrekord auf dem Hasliberg
Die Bilanz sei besser als im Vorjahr, als zwar die Schneeverhältnisse bestens waren, das Wetter jedoch nicht mitspielte. «Am 1. Januar 2019 haben wir sogar einen neuen Tagesrekord verzeichnet», freute sich Wenger, der sonst keine konkreten Zahlen preisgeben wollte.
40 Prozent der Pisten habe man beschneien müssen, 90 Prozent der Anlagen seien trotz der eher dünnen Schneedecke über die Festtage in Betrieb gewesen, so Wenger weiter. Für ihn sei auffällig, dass die Leute auch bei wenig Schnee in Scharen kämen, wenn das Wetter gut sei.
«Zufrieden» zeigte sich auf Anfrage auch Matthias In-Albon, Geschäftsführer der Bergbahnen Destination Gstaad. Das Wetter sei gut gewesen. Für den definitiven Strich unter die Festtagsbilanz sei es allerdings noch etwas zu früh. Er sei aber zuversichtlich, dass man bis kommenden Sonntag etwa die gleichen Werte wie im Vorjahr erreichen werde.
Verdreifachung im Saanersloch
70 Prozent der Pisten seien in der Destination Gstaad BE beschneit und offen. Als Volltreffer habe sich insbesondere die neu eröffnete Saanersloch-Bahn entpuppt, wo man die Frequenzen dank des 29-Millionen-Projekts habe verdreifachen können, freute sich In-Albon.
Gelohnt habe sich auch, dass man in den letzten beiden Jahren je fünf Millionen Franken in die künstliche Beschneiung investiert habe. Dies garantiere auch in schneearmen Phasen verlässlich gute Pisten.
Bessere Zahlen auch in der Romandie
Über einen «enormen Andrang» freute sich auch Laurent Vaucher, Direktor der Bergbahnen von Verbier VS (Téléverbier) gegenüber Keystone-SDA. Jeden Tag vergnügten sich über 20'000 Gäste auf den Pisten. Das sind mehr als im Vorjahr, als der Wintersturm Burglind die Festtagesbilanz zerzauste.
Auch in der Region Villars-Gryon-Les Diablerets VD zeichnet sich eine Verbesserung des Ergebnisses ab. Geschäftsführer Pierre Besson freute sich jeden Tag über fast 8000 Schneesportler auf seinen Pisten, deutlich mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres.
Der Ansturm bedeutete allerdings auch Mehrarbeit für die Rettungsdienste. Die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) flog zwischen Weihnachten und dem 2. Januar rund 350 Einsätze, täglich mehr als 40. Bei der Air Glaciers waren es 176 Einsätze zwischen dem 20. Dezember und Neujahr.
Beide Unternehmen hatten ihre Einsatz-Spitzen am vergangenen Wochenende. Die Rega wurde allein am letzten Samstag 80 Mal aufgeboten. Nur ein einziges Mal war ein Lawinenabgang Grund für einen Rettungseinsatz.
(sda/tdr)