Der warme Winter macht vielen Skidestinationen zu schaffen. Jetzt, nach Saisonende, wird abgerechnet. Von einem «blauen Auge», das der niederschlagsarme Winter hinterlassen habe, sprechen die Geschäftsführer der Bergbahnen Braunwald und Pizol. «Unser Umsatz liegt elf Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre», sagt Werner Bäbler, Geschäftsführer der Sportbahnen Braunwald. «So dramatisch wie in Meiringen ist die Situation aber nicht.» Die Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, ohnehin hoch verschuldet, trifft es hart. Das Geld für eine künstliche Beschneiung des sonnenreichen Skigebiets fehlt, der Schuldendienst ist hoch. «Zu hoch», findet Philipp Lütolf, Bergbahnexperte beim Institut für Finanzdienstleistungen in Zug. «Der diesjährige Winter allein ist nicht schuld. Aber eine schlechte Saison kann wie ein Hammer wirken.» Es braucht Notmassnahmen. «Innert vier bis sechs Wochen müssen wir wissen, wie es weitergeht», sagt Gianni Biasiutti, Vizepräsident des Verwaltungsrates der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg. Ein Stellenabbau sei unumgänglich, der Sommerbetrieb unsicher. Verwaltungsratspräsident Ruedi Häfeli hat sein Amt per sofort niedergelegt.

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Braunwald will der Wetterfalle mit Verlagerung entkommen: Drei der vier Umsatzmillionen machen die Glarner im Winter. Nun strebe man eine weitere Verlagerung in den Sommer an, wie auch die Pizolbahnen. Geschäftsführer Klaus Nussbaumer beziffert den Rückgang des Jahresumsatzes auf zwei bis drei Prozent. «Wir haben es trotz guten Pistenverhältnissen auf den Nordhängen nicht geschafft, eine positive Winterstimmung zu vermitteln.» Fotos von grünen Südhängen hätten die Tagestouristen abgehalten. Profitiert haben die schneesicheren Gebiete im Einzugsbereich von Zürich. Wendelin Keller, Geschäftsführer der Bergbahnen Hoch-Ybrig, hat eine sehr gute Saison gesehen, mit drei bis vier Prozent mehr Umsatz. Auch im Skigebiet Brunni-Alpthal «liegt der Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau», sagt Geschäftsführer Raphael Auf der Maur. Unter dem Strich sei die Wintersaison 2010/11 zufriedenstellend, heisst es bei den Seilbahnen Schweiz. Die Bilanz bewege sich «plus/minus im positiven Fünfjahresdurchschnitt».