Der «Fall Iqbal Khan» wird in der Finanzszene auch international mit Interesse verfolgt und folglich von den grossen Finanzmedien thematisiert. Die «Financial Times» (Paywall) malt zum Beispiel das Zerwürfnis zwischen CS-CEO Tidjane Thiam und seinem ehemaligen Wealth-Management-Chef Iqbal Khan mit weiteren Details aus (etwa dem, dass die beiden Goldküsten-Nachbarn wegen einiger Bäume beziehungsweise der Seesicht in Streit geraten seien).
Auf «Bloomberg TV» wurde derweil auch UBS-Präsident Axel Weber dazu befragt – in einem grossen Interview, das sich eigentlich vor allem um die Weltwirtschaft und die Zentralbanken-Politik drehte. Iqbal Khan wechselt bekanntlich als Wealth-Management-Co-Chef zur UBS, Arbeitsbeginn ist am 1. Oktober.
Khan neben Ermotti?
Beim Streit zwischen Khan und Thiam habe man es offenbar mit einem «Clash of Egos» zu tun gehabt, das zum Disaster führte, kommentiert «Bloomberg»-Moderator Matt Miller: Ob Axel Weber denn nun keine Sorge habe, wenn er Iqbal Khan und Sergio Ermotti zusammensetze?
«Nein», so die Antwort: «Wir haben unsere Due Diligence gemacht, glauben Sie mir». Er sei sicher, dass es im Nachhinein kein Bedauern geben werde.
Grundsätzlich gab sich Weber wenig betroffen: «Er (Iqbal Khan) ist noch nicht bei uns, also ist das ein Thema zwischen ihm und seinem früheren Arbeitgeber.» Die UBS beobachte die Entwicklung zwar wie alle andern auch, aber: «Wir kommentieren das nicht, wir sind nicht Partei.» Auch auf Nachfrage blieb er bei diesem Statement: «Wir beobachten, was geschieht, aber wir sind nicht Teil der Diskussion.»
Die Praxis der Banken, sich gegenseitig Teams abzuwerben, um so an Kunden zu gelangen, verteidigte der UBS-Präsident: Solange man sich sich an die Regeln halte und zum Beispiel nur im Nachhinein abwerbe, sei das in Ordnung. Der Arbeitsmarkt sei frei, und solche Abwerbungen seien Bestandteil des Konkurrenzkampfes. «Es muss einfach im Rahmen der Ordnung und der vertraglichen Vereinbarungen erfolgen.»
(rap)