Die Aktionäre der Credit Suisse haben an der Generalversammlung António Horta-Osório zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der Bank gewählt. Gewählt wurden auch alle zur Wiederwahl angetretenen sowie die neu kandidierenden Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräte.
Während Horta-Osório 96,4 Prozent der Aktionärsstimmen erhielt, fiel die Zustimmung der Aktionäre zu den anderen Verwaltungsrätinnen und -räte teilweise tiefer aus: Zwischen 72,5 und 91,4 Prozent der Stimmenden sprachen sich für die wieder respektive neu antretenden Mitglieder des Gremiums aus. Die Zustimmung für den erneut kandidierenden CS-Vizepräsident Severin Schwan lag bei 83,7 Prozent der Stimmen.
Gottschling trat nicht mehr an
Allerdings war das Traktandum der VR-Wahlen etwas entschärft worden, nachdem Verwaltungsrat Andreas Gottschling im Vorfeld der Generalversammlung seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Gottschling war als Vorsitzender des Risikoausschusses im CS-Verwaltungsrat nach den Debakeln um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds besonders heftig in die Kritik geraten.
Genehmigt wurde von den Aktionären des weiteren auch die nach den jüngsten Grosspannen gekürzte Dividende von 0,10 Rappen pro Aktie sowie die Vergütungen des Verwaltungsrats und die fixen Vergütungen der Geschäftsleitung. Die Anträge auf variable Vergütungen für die Geschäftsleitung hatte der Verwaltungsrat nach dem Archegos-Fall zurückgezogen.
Bedauernde Worte von Rohner
Der abtretende CS-Präsident Urs Rohner bedauerte in seinen Abschiedsworten den Abgang inmitten der jüngsten Grosspannen. «Wir haben Kunden und Aktionäre enttäuscht und dies nicht zum ersten Mal», sagte er. Besonderes bedauerte er auch, dass die CS-Mitarbeitenden die Folgen zu spüren bekämen. «Sie sind enttäuscht und wütend, und ich bin es auch», sagte er.
(awp/tdr)