Die Dringlichkeit digitaler Lösungen durch die Corona-Pandemie hat einige Unternehmen überrascht. Plötzlich musste es schnell gehen. Dabei ist die digitale Transformation ein anhaltender Prozess, der nur dann gelingt, wenn alle mit an Bord sind. Dafür braucht es nicht nur technische Tools, sondern vor allem auch eine Firmenkultur und ein Verständnis für den digitalen Wandel. Ein Prozess, der bei PostFinance schon länger läuft.
«Um auch in Zukunft eine innovationsgetriebene Finanzdienstleisterin zu bleiben, müssen wir uns tiefgreifend verändern. Die neue Strategie von PostFinance stellt dabei besondere Anforderungen an die Kompetenzen und Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden», sagt Taru Koch, Leiterin Staffing. Ziel der neuen Strategie «Speed Up» von PostFinance mit den vier grösstenteils eigenständigen Geschäftseinheiten Payment Solutions, Retail Banking, Platform Business und Digital First Banking ist es die digitale Innovationsleaderin der Schweiz zu werden. Unter anderem soll im kommenden Jahr ein reines Online-Banking-Produkt angeboten werden.
«Wir richten unsere Kompetenzen neu aus und entwickeln sie weiter», sagt Dieter Kramer, Streamlead Skills, bei der PostFinance. Dazu brauche es ein neues Führungsverständnis und Leidenschaft. «Wir wollen mutiger werden und den Entdeckergeist stärken. Dafür benötigen wir neue Fähigkeiten und Fertigkeiten», so Kramer.
Für Dieter Kramer sind die Grundsätze Kultur, Führung, Kompetenzen elementar. Dazu nutzt PostFinance ein Kompetenzmodell, das durch ein neues Führungsverständnis und neue Lernmöglichkeiten gestützt wird. Zugrunde liegt ihm das 7-Farben-Modell des Culture Instituts, das den kulturellen Zustand einer Organisation erfasst und alle Kompetenzen umschreibt. «Es ermöglicht uns die Kultur im Sinne der Strategie weiterzuentwickeln. Mit dem Kompetenzmodell werden wir unserem Ansatz gerecht: ‹Develop skills›», sagt Dieter Kramer.
Um die für den erfolgreichen Wandel notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln, steht den Mitarbeitenden von PostFinance ein sogenannter «Learning Cube» zur Verfügung. In Feedbackrunden mit den Führungspersonen sprechen Teammitglieder über ihre Kompetenzen. Wer bestimmte kulturelle Aspekte stärken muss, kann dies dank 50 Lernmodulen tun. Da werden beispielsweise Skills wie agile Projektführung oder Innovation vermittelt.
Das Aneignen neuer Kompetenzen betrifft auch die Teamleader. Das vermehrt virtuelle Umfeld verlangt eine agile Denkweise und mehr Flexibilität, Risikobereitschaft und Transparenz. «Die Führung ist gefordert, Sinn zu stiften und die Richtung aufzuzeigen, also das ‹Warum› und das ‹Wohin› zu definieren. Das ‹Wie› hingegen wollen wir vermehrt den Teams überlassen und auf diese Weise die Selbstorganisation und Eigenverantwortung stärken», beschreibt Kramer die Veränderungen bei PostFinance.
Der Learning Cube werde laufend mit neuen Lernmodulen ausgebaut, sagt Kramer. Koch fügt hinzu: «Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden sich durch kontinuierliches Lernen weiterzuentwickeln. Um für die Transformation fit zu sein, brauchen wir Mitarbeitende, die wissensdurstig sind, den Mut haben Neues auszuprobieren und die akzeptieren, dabei Fehler zu machen. Denn nur so gelingt es uns weiterhin offen und innovativ zu sein.»
PostFinance gehört mit einer Bilanzsumme von 126 Milliarden Franken, rund 2,7 Millionen Kunden mit 4,4 Millionen Kundenkonten zu den grössten Finanzinstituten der Schweiz.