Edle Gläser und Karaffen für Wein und Wasser sind die Krönung jedes schön und stilvoll gedeckten Tisches. Und im Wohnbereich verleihen Glasobjekte in Form von Vasen, Schalen oder Skulpturen den Räumen Leichtigkeit und Eleganz. Glas ist elegant, meistens durchsichtig und einfach zu handhaben. Schon früh setzte sich deshalb das vielseitig einsetzbare Material für die Herstellung von Trinkgefässen durch. So befindet sich im Museum für Ägyptische Kunst in München ein Glaskelch, der den Namen des ägyptischen Pharaos Thutmosis III. trägt und um 1450 v. Chr. entstand. Der rund 3500 Jahre alte Kelch gilt als das älteste sicher zu datierende Glasgefäss.

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Die Herstellung von Glas war stets von viel Geheimnis umgeben. Venedig, das im Handel und in der Herstellung von Glas im Mittelalter führend war, «verbannte» bis 1295 alle Glasmacher auf die Insel Murano und ihre Reisefreiheit wurde durch Gesetz stark eingeschränkt. Auf Murano war es auch, wo es einem gewissen Angelo Barovier im 15. Jahrhundert erstmals in Europa gelang, ungetrübtes, klar durchsichtiges Glas herzustellen. Dieses «crystallo» genannte Glas begründete den Weltruf des venezianischen Glases.

Das Waldglas

Trotz aller Versuche der Republik Venedig, ihre Kunst der Glasherstellung geheim zu halten, wurde das Verfahren auch in den Ländern nördlich der Alpen bekannt. In diesen Regionen hat man die Technik weiterentwickelt und dazu die Kunst des Glasschnitts und des Glasschliffs erfunden. Als wichtige Zentren der Glasherstellung etablierten sich in dieser Zeit vor allem Böhmen, Schlesien, Brandenburg, Sachsen und Nürnberg. Da für die Befeuerung der Öfen und für die Aschegewinnung grosse Mengen Holz benötigt wurden, errichtete man die Glashütten meist in abgelegenen Waldgebieten, woraus die Bezeichnung «Waldglas» entstand.

Aus dieser Tradition entwickelte sich im 19. Jahrhundert auch die Glashütte Zwiesel im Bayrischen Wald. Das mittelständische Unternehmen, das sich 1927 mit dem Jenaer Glaswerk Schott & Gen. vereinigte, gehörte in seiner 136-jährigen Geschichte stets zu den Schrittmachern der Glasherstellung. So gelingt 1961 erstmals die vollautomatische Erzeugung von Kelchglas, das besonders in der Gastronomie in grossen Stückzahlen nachgefragt wird. 1970 kommt das erste maschinell geblasene Bleikristallglas auf den Markt.

1991 wird ein neues, hochwertiges Kristallglas ohne Bleioxyd entwickelt. 2002 gelingt ein Quantensprung in der Herstellung von Kristallglas: Nach langjähriger Forschung entsteht aus veränderten Rohstoffen, kombiniert mit einem neuen Herstellungsverfahren Tritan, ein brillantes, spülmaschinenfestes und bruchfestes Kristallglas von höchster Reinheit. Das patentierte Kristallglas zeichnet sich durch besondere Oberflächenhärte aus, wodurch ein starker zusätzlicher Schutz gegen Korrosion und Zerkratzen entsteht, was dauerhaften Glanz garantiert. 2005 wird das Unternehmen in Zwiesel Kristallglas AG umfirmiert und tritt auf dem Markt mit den Marken «Zwiesel 1872», «Schott Zwiesel» und «Jenaer Glas» auf.

Glas in der Kunst

Schon früh fand Glas nicht nur für die Herstellung von Gebrauchsgegenständen wie Trinkgefässen und Krügen Verwendung, sondern wurde bald auch für künstlerische Ausdrucksformen eingesetzt. Entsprechende Funde aus Ägypten legen davon Zeugnis ab. Als eine der ersten Techniken wurde dabei vor mehr als 2000 Jahren das Verfahren der Verschmelzung von verschiedenen Glasstücken erfunden. Das Verfahren wurde im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt und ist heute eine der vielseitigsten und anspruchsvollsten Glasverarbeitungstechniken.

Daum und die Art Nouveau

Die berühmte französische Glasmanufaktur wurde 1878 von Jean Daum in Nancy gegründet. Im Jahre 1891 eröffnete sein Sohn Antonin eine Abteilung für Kunst, die zur Geburtsstätte von einmaligen und in der ganzen Welt begehrten Kreationen werden sollte. Die erste Vase mit fein ziseliertem Blumenornament nahm vorweg, was sich später zur Art Nouveau weiterentwickelte. Die Werkstätten beherrschten die Formgebung des heissen Glases, das Gravieren mittels Ätzung oder Fräsung sowie die Glasmalerei und Überfangtechnik mit mehreren Glasschichten, was Farbabstufungen ermöglichte.

Das Hauptgewicht der Glasmanufaktur Daum verlagerte sich mit der Zeit zu einer Produktion von Kunstgegenständen. Es entstanden Kooperationen mit Künstlern aus der damaligen Zeit, wie zum Beispiel Majorelle oder der talentierte Designer Henry Bergé. Durch den Impuls von Paul Daum entstanden im Jahr 1920 Objekte mit einer komplett neuen Ästhetik, die den Art déco ankündigten und an der Weltausstellung der «Art Décoratifs» von 1925 gezeigt wurden.

Um 1930 begann Michel Daum, Sohn von Antonin, mit der Fabrikation von Kristallglas – dem auf der Basis von Glas unter Zufügung von Blei geschaffenen Material. Der neue Werkstoff verdrängte nach und nach das gewöhnliche Glas und bot den Gestaltern neue Möglichkeiten. Das perfekte Beherrschen der Kristallglastechnik und des «Pâte de verre», einer einzigartigen, von Daum 1968 wiederentdeckten Glasverarbeitung, begründen den Ruf der Exzellenz, der dem Unternehmen weltweit zuerkannt wird. Die Fertigungstechnik des «Pâte de verre» ist sehr delikat und stellt hohe Anforderungen. Die mittels Schmelzen von Kristallglasgranulat in einer Form erzeugten Objekte besitzen eine Art Körnigkeit und eine Weichheit der Konturen, wie sie beim geblasenen Glas nicht vorkommen.

Die Reinheit, die ganz spezielle Art des Reagierens auf kleinste Lichtveränderungen, die Intensität der Farben und die Harmonie der Linien machen jede Kreation zu einem Einzelstück mit mystischem Charme.

Jedes Jahr fertigt Daum ausgewählte Skulpturen in limitierter Auflage, welche an den verschiedenen Kunstmessen zu sehen sind. Die Präsenz an solchen Begegnungsorten trägt zur Weiterentwicklung des Savoir faire bei und verleiht der «Collection des Editions d’Art de Daum» eine Mannigfaltigkeit, die sie würdig macht, in den grössten Museen der Welt Aufnahme zu finden.

Unentbehrliche Krüge

Gefässe zum Aufbewahren von Flüssigkeiten zählen zu den ältesten Gegenständen, die der Mensch geschaffen hat, um seine Lebensbedingungen zu verbessern. Ob nomadisierend oder sesshaft: Für den Menschen waren Krüge schon in vorgeschichtlicher Zeit unentbehrlich. Die Bedeutung dieser wichtigen Erfindung zeigte sich auch darin, dass Krüge nicht nur nützliche Gebrauchsgegenstände waren, sondern oft gleichzeitig dekorativen Zwecken dienten und deshalb kunstvoll gestaltet und verziert wurden.

Auch heute noch, nach Tausenden von Jahren, hat der Krug seine Bedeutung im täglichen Leben nicht verloren. Zwar kann man heute alle Flüssigkeiten abgepackt und abgefüllt im Laden kaufen. Wem jedoch eine schöne und gepflegte Ess- und Wohnkultur wichtig ist, benützt zum Servieren speziell dazu geschaffene Krüge und Karaffen, welche von zahlreichen renommierten Herstellern angeboten werden. Ob Wasserkrüge, Saftkrüge, Milchkrüge, Weinkrüge: Die Auswahl ist gross. Für jeden Zweck und für jede Gelegenheit gibt es geeignete Glasgefässe, die sowohl nützlich sind als auch ästhetischen Ansprüchen genügen. Krüge und Karaffen aus Glas sind nicht nur ein unentbehrlicher Bestandteil jeder schön gedeckten Tafel: Sie machen sich auch gut auf einem Bürotisch oder beim Apéro.

Fast alle grossen Porzellan- und Silbermanufakturen führen zusätzlich ein umfangreiches Sortiment an Glaswaren für den gedeckten Tisch und den Wohnbereich. So ist Christofle, Hersteller von feinem Silberbesteck und Tafelgeschirr, berühmt auch für seine mundgeblasenen Kristallgläser. Rosenthal Versace begeistert mit der exklusiven Gläserkollektion «Arabesque Amber» oder den originellen «Medusen»-Karaffenkorken aus Glas in verschiedenen Farben. Bei Villeroy & Boch finden Stilbewusste nebst Trinkgläsern zahlreiche, von namhaften Designern gestaltete Accessoires sowie Dekorations- und Geschenkartikel aus Glas, und WMF, der führende Hersteller von hochwertigen Haushalt- und Küchenartikeln, rundet sein Angebot ebenfalls mit einer breiten Palette von Trinkgläsern für jeden Zweck ab.