Der heute 59-jährige Finanzexperte ist Gründer, CEO und Verwaltungsratsmitglied der Werbe- und Marketinggesellschaft WPP mit unscheinbarem Hauptsitz im Zentrum von London. 1985 kaufte der Brite die Firma Wire & Plastic Products (WPP), ein damals in London börsenkotiertes Plastikfabrikationsunternehmen. Er benutzte dieses als Börsenmantel und begann sofort durch Zukauf von zehn Marketing-Dienstleistungsfirmen in den USA und in Grossbritannien zu wachsen.

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Höhepunkte in dieser ersten Unternehmensphase waren die Akquisitionen von grossen Werbenamen: J. Walter Thompson (1987, damals 13-mal so gross wie WPP) und Ogilvy & Mather (1989, zweimal so gross wie WPP).

Anfang der Neunzigerjahre schlitterte WPP überschuldet in die Rezession und ging beinahe Bankrott. 1991 wurde WPP gerettet und refinanziert. In der folgenden zweiten Unternehmensphase musste Sorrell auf Werbung und organisches Wachstum fokussieren. Anfang 2000 läutete Sorrell die dritte Phase ein, nach eigenen Angaben eine «Mixtur der beiden ersten Phasen». Seine Aufsehen erregenden, letzten grossen Zukäufe waren: Young & Rubicam (2000), Tempus CIA (2001), Cordiant Communications (2003, damals die neuntgrösste Werbefirma der Welt).

Heute generiert WPP gegen 40 Prozent des Umsatzes in den USA, 40 Prozent in Europa, gegen 20 Prozent in Asien. Die Letztgenannten sowie die Anteile in Süd- und Lateinamerika sind stark im Steigen begriffen.

Zu den mächtigsten Kunden von WPP gehören: IBM, Unilever, Ford, Coca-Cola, Kellogg’s, Kraft, HSBC, Kimberly-Clark, Pfizer, Nestlé, Shell und Danone. Mehr als 330 der «Fortune Global 500» sind Kunden von Sorrell, der im Juni 2000 durch die britische Queen zum Ritter geschlagen wurde. Der Cricket-Liebhaber ist Vater von drei erwachsenen Söhnen und verbringt seine Ferientage gerne im eigenen Häuschen in Verbier.