In den USA läuft die Berichtssaison auf vollen Touren. Am Dienstag nach US-Börsenschluss haben mit Microsoft, Alphabet und Spotify gleich drei Technologie-Schwergewichte ihre Zahlen für die abgelaufenen drei Monate vorgelegt. Alle drei Aktien sackten im nachbörslichen Handel in einer ersten Reaktion der Anleger ab.
Alphabet: Schleppende Werbeausgaben
Bei Alphabet verhagelten schleppende Werbeausgaben der Unternehmen die Bilanz. Die Google-Mutter gab zwar einen Anstieg des Konzern-Quartalsumsatzes von 65,1 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf nun 69,1 Milliarden Dollar bekannt. Analysten hatten allerdings im Schnitt mit Erlösen von 70,6 Milliarden Dollar gerechnet.
Beim Reingewinn, der von 1,40 Dollar je Aktie im Vorjahr auf 1,06 Dollar gefallen ist, war mit einem Überschuss von 1,25 Dollar je Aktie gerechnet worden. Die Werbeeinnahmen legten unterdurchschnittlich von 53,13 Milliarden Dollar auf 54,48 zu. Die Aktie brach im nachbörslichen US-Geschäft um 6,4 Prozent ein.
Microsoft: Sinkende PC-Verkäufe
Bei dem Softwareriesen Microsoft geben die Zahlen einen Einblick, welches Ausmass die weltweit sinkenden Computer-Verkäufe haben. Immer mehr Dienste können mittlerweile mit einem Smartphone ausgeführt werden. Die Einnahmen aus dem PC-Geschäft, dessen Zentrum das Betriebssystem Windows ist, seien leicht auf 13,3 Milliarden Dollar zurückgegangen, teilte das Unternehmen mit.
Der anhaltende Trend zur Arbeit im Homeoffice federt bei Microsoft die Einbussen durch das nachlassende Computer-Geschäft ab. Die Cloud-Sparte hat ein Plus von 20 Prozent auf 20,3 Milliarden Dollar verzeichnet. Der Quartalsumsatz stieg zum Vorjahr um elf Prozent auf 50,12 Milliarden Dollar, während der Reingewinn um 13 Prozent auf 2,35 Dollar je Aktie geschrumpft ist. Analysten hatten mit Erlösen von 49,61 Milliarden Dollar und einem Überschuss von 2,30 Dollar je Aktie gerechnet. Microsoft-Aktien verloren nachbörslich 2,3 Prozent.
Spotify: Mehr Kunden aber auch mehr Verlust
Schwächelnde Werbeeinnahmen drücken auf die Gewinnmargen bei Spotify. Beim Umsatz und den Nutzerzahlen konnte der Musikstreaming-Dienst die Markterwartungen dagegen übertreffen. Die Zahl der Nutzer sei um 23 Millionen auf insgesamt 456 Millionen gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Konzernerlöse hätten um 21 Prozent auf drei Milliarden Euro zugelegt.
Die Gewinnmarge sei dagegen überraschend stark auf 24,7 Prozent gefallen, hiess es weiter. Der operative Verlust lag bei 228 Millionen Euro. Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 168,6 Millionen gerechnet. Spotify begründete diese Entwicklung neben den schleppenden Werbeeinnahmen mit Wechselkurseffekten und rückwirkenden Tantiemen-Zahlungen an Künstler. Spotify-Aktien verloren nachbörslich 5,2 Prozent.
(ink/reuters)