Der rasante Aufstieg des Valser Unternehmers Remo Stoffel vom Banklehrling zum Herrscher über ein Immo-Imperium verlief nicht störungsfrei. Von vielen Geschäftspartnern trennte er sich im Streit, in einigen Fällen kam es zu Strafverfahren.
Eröffnet. Die Staatsanwaltschaft Bern hat neu gegen zwei Mitarbeiter aus Stoffels Unternehmensgruppe Priora und einen weiteren Beschuldigten eine formelle Strafuntersuchung wegen Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung und auf Veruntreuung eröffnet. Die Berner Ermittlungsbehörde und ein Sprecher der Priora Gruppe bestätigen gegenüber der BILANZ dieses Verfahren. Über Details der Untersuchung will die Staatsanwaltschaft keine Angaben machen.
Pendent. In Bern ermittelt eine Sondereinheit der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) gegen Stoffel wegen Steuerbetrugs-Vorwürfen. Die Ermittler gehen laut Gerichtsdokumenten vorläufig von einer Steuerschuld in Höhe von mehr als 150 Millionen Franken aus (Az. DB-190/KRH 2611). In Zürich ist eine Untersuchung wegen Vermögensdelikten pendent. Am Bezirksgericht Maloja liegt eine Anklageschrift der Bündner Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Vermögens- und Konkursdelikte vor. Sie beschäftigt sich mit einem Stoffel-Geschäft im Engadin (Az. W.2007/3695/ME). In Chur steht ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren wegen Urkundendelikten kurz vor dem Abschluss.